Frühmesse: Nehmt euch in Acht vor Geld, Gefallsucht und Geschwätz

Die Menschheit ist von drei Gefahren bedroht, erinnerte Papst Franziskus an diesem Dienstag bei der Morgenmesse in Santa Marta. Es seien das Geld, das die Herzen korrupt macht; die Eitelkeit, die zur Sucht werden kann und das Geschwätz, das der Teufel sät. Nur der Heilige Geist könne diese Gefahren „wegfegen“, so das Kirchenoberhaupt.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Die Frühmesse in der Kapelle in der päpstlichen Residenz Santa Marta stand für einmal nicht im Zeichen der Corona-Pandemie, sondern der allgemeinen Herausforderungen, mit denen die Menschen sich auseinandersetzen müssten. Zu Beginn der Messfeier sagte der Papst bei den Gebetsintentionen:

Zum Nachhören

„In dieser gegenwärtigen Zeit herrscht so viel Stille. Man spürt wahrlich, wie diese Stille, die ein wenig neu in unseren bisherigen Gewohnheiten ist, uns lehrt, zuzuhören, und uns in unserer Fähigkeit zum Zuhören wachsen lässt. Lasst uns dafür beten.“

Papst Franziskus bei der Frühmesse
Papst Franziskus bei der Frühmesse

In seiner Predigt ging Franziskus vor allem auf das Tagesevangelium nach Johannes (Joh 3, 7-15) ein, in dem es um das Gespräch Jesu mit Nikodemus geht. Sie sprechen über die Bedeutung des Heiligen Geistes.

„Wir können den Heiligen Geist nicht für uns einnehmen. Denn wir können uns von ihm nur verwandeln lassen und unsere Fügsamkeit öffnet dem Heiligen Geist die Tür. Er ist es, der Verwandlung und Wiedergeburt bewirkt. Der Heilige Geist ist der Meister der Harmonie, er ist fähig, dies zu tun, und er muss es in unserem Herzen tun. Der Heilige Geist muss da viele Dinge von uns ändern, damit Harmonie in uns ist, weil er – der Heilige Geist – Harmonie ist.“

Die drei Gefahren

Aber die Harmonie, so mahnte der Papst, könne auch zerstört werden. Und es gebe drei Dinge, die eine harmonische Gemeinschaft hauptsächlich ruinieren könnten. Das erste sei das Geld:

„Die Liebe zum Geld spaltet die Gemeinschaft, spaltet die Kirche, deshalb ist die Armut die Mutter der Gemeinschaft. Armut ist die Mauer, die die Gemeinschaft schützt, während das Geld spaltet. Dasselbe gilt für persönliche Interessen... Selbst in Familien ist es so. Wie viele Familien sind schließlich durch ein Erbe zerstritten? Eine andere Gefahr, die eine Gemeinschaft spaltet, ist die Eitelkeit, der Wunsch, sich besser als andere zu fühlen. Das ist die Eitelkeit des Scheins, aber es gibt auch die Eitelkeit in den Gewohnheiten, ja sogar in der Feier eines Sakraments. Die Eitelkeit spaltet, weil sie dazu führt, dass man sich wie ein Pfau aufführt.“

„Die Eitelkeit spaltet, weil sie dazu führt, dass man sich wie ein Pfau aufführt.“

Und schließlich - so beobachtete der Papst – sei die dritte Gefahr das Geschwätz, „das der Teufel in uns als Bedürfnis, über andere zu sprechen, einbringt“.

„Bitten wir den Herrn, um diese Fügsamkeit gegenüber dem Heiligen Geist, damit er uns verwandelt und unsere Gemeinschaften so umgestaltet, dass wir immer in der Harmonie voranschreiten, die Jesus für die christliche Gemeinschaft wünscht.“

(vatican news)

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21. April 2020, 07:32
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