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Papst Franziskus bei der Frühmesse Papst Franziskus bei der Frühmesse  (@VaticanMedia)

Frühmesse: Karrierestreben ist nicht christlich

Was macht Christsein aus? Um diese Frage ging es Papst Franziskus diesen Dienstag bei seiner Morgenmesse in der Casa Santa Marta. Besonders wichtig ist laut dem Kirchenoberhaupt, den christlichen Glauben als Geschenk zu erkennen.

Stefanie Stahlhofen und Debora Donnini – Vatikanstadt

Christsein ist nichts, das man mit Geld kaufen kann, machte Franziskus in seiner Predigt klar. Zudem verurteilte er Karrierestreben in der Kirche. Seine Ausführungen stützte Franziskus auf die erste Lesung (1 Sam 16, 1-13) der Tagesliturgie aus dem Buch Samuel. Diese beschreibt Davids Salbung zum König. Mit David wurde der jüngste Sohn erwählt, der, mit dem keiner gerechnet hatte. Denn der Herr traf seine Wahl nicht aufgrund von Äußerlichkeiten – „Gott sieht nämlich nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr aber sieht das Herz“ – heißt es dazu in der Lesung. Franziskus zeigte anhand dieser Stelle, dass Christsein immer Geschenk und Gnade sei:

„Christ sein, Priester, Bischof – das ist reines Geschenk.“

„Christ sein, Priester, Bischof – das ist reines Geschenk. Daher sollten wir immer demütig sein, denn es ist nicht unser Verdienst. Es ist jedoch wichtig, dass wir das Geschenk des Christseins schützen, damit es nicht verloren geht. Wir alle sind gesalbt durch die Auserwählung des Herrn, die uns zu Christen, Priestern, Bischöfen gemacht hat. Dies müssen wir bewahren. Das ist Heiligkeit. Mehr braucht es nicht. Lasst uns in Demut dieses Geschenk bewahren. Und was ist das größte Geschenk Gottes? Der Heilige Geist! Als der Herr uns erwählt hat, hat er uns den Heiligen Geist gegeben. Das ist reine Gnade, reine Gnade, ohne irgendeinen Verdienst unsererseits.“

Zum Nachhören

Demut und das Bewusstsein dieser Gnade Gottes kämen im Alltag leider vielen abhanden, sagte der Papst. Für viele zähle allein die Karriere - auch in der Kirche:

„Die kirchliche Karriereleiter rauf klettern wollen - das ist nicht christlich.“

„Oh ja, es gibt sie, diejenigen die die so genannte kirchliche Karriereleiter rauf klettern wollen, die sich simonisch verhalten, die versuchen, Einfluss zu nehmen um aufzusteigen, die Emporkömmlinge. Aber das ist nicht christlich. Christsein, getauft sein, zum Priester und Bischof geweiht sein, das alles ist völlig unentgeltlich. Geschenke des Herrn sind nicht käuflich.“

Nicht nur Karrierestreben verurteilte Franziskus scharf. Er warnte auch davor, das Volk Gottes sowie nicht gläubige Menschen zu vergessen. David sei aus dem Volk erwählt worden, erinnerte der Papst:

„Wenn wir Christen das Volk Gottes vergessen, auch die Nichtgläubigen, wenn wir Hirten unsere Herde vergessen, wenn wir Bischöfe das vergessen und uns wichtiger als andere fühlen, dann verleugnen wir das Geschenk Gottes. Das wäre so, als würden wir zum Heiligen Geist sagen: ,Bleib ruhig in deiner Dreieinigkeit, ruhe dich aus, ich regele das hier selbst.‘ Das ist weder christlich noch Bewahrung unseres Geschenks. Bitten wir den Herrn heute, in Erinnerung an David, uns die Gnade zu schenken, Gott für sein Geschenk zu danken und uns dieses Geschenks bewusst zu sein, das so groß und so schön ist, und dass wir es bewahren. Dass wir dieses Geschenk durch Treue schützen.“

(vatican news) 

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Eindrücke von der Messe
21. Januar 2020, 13:54
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