Santa Marta: Messe mit dem Papst Santa Marta: Messe mit dem Papst  (ANSA)

Frühmesse: Für die Gnade des Herrn empfänglich sein

Die Gnade des Herrn kann alles verändern, und dafür müssen wir stets empfänglich bleiben. Daran hat Papst Franziskus an diesem Donnerstag bei seiner Frühmesse erinnert.

Anne Preckel und Debora Donnini – Vatikanstadt

In seiner Predigt ging der Papst vom Bild der Wüste aus, das er mit Unfruchtbarkeit in Bezug setzte. Das Tagesevangelium erzählt von zwei unfruchtbaren Frauen, die dank Gottes Wirken zwei Kinder empfingen. Es handelte sich um die Frau von Manoach aus der Sippe der Daniter, die spätere Mutter von Simson, und die Frau des Zacharias Elisabet, die spätere Mutter Johannes des Täufers. Gott habe diese beiden „Wüsten“, diese Frauen, die gottgläubig waren und sich dem Herrn anvertrauten, mit Leben gesegnet, führte der Papst aus.

Hier zum Nachhören

„Der Herr lässt die Wüste blühen. Beide Frauen empfangen ein Kind und bringen es zur Welt. ,Vater, ist das ein Wunder?‘ – Nein, es ist mehr als ein Wunder, es ist die Basis, der Grund unseres Glaubens. Beide Frauen empfangen, denn Gott ist in der Lage dazu, alles zu verändern, auch die Gesetze der Natur; er ist dazu in der Lage, seinem Wort den Weg zu bereiten. Die Gaben des Herrn sind unentgeltlich. Und das Leben, das diese beiden Frauen empfangen, ist Ausdruck der Unentgeltlichkeit Gottes.“

Die Kinder der beiden Frauen, Johannes der Täufer und Simson, könnten dementsprechend als „Symbole der Unentgeltlichkeit unserer Erlösung“ begriffen werden, führte der Papst weiter aus. So wie aus biologischen Gründen eine Schwangerschaft bei beiden Frauen eigentlich ausgeschlossen war, so bräuchten wir alle die Gnade Gottes, die uns erlöst: „Denn niemand kann sich selbst retten, einzig der Herr kann dies“, unterstrich der Papst.

Unentgeltlichkeit der Erlösung 

Und er rief dazu auf, sich dieser „Unentgeltlichkeit der Erlösung“ im Glauben anzuvertrauen, empfänglich zu sein für diese Gnade. Ohne den Glauben, ohne das Vertrauen, Gottes Gnade zu empfangen, gebe es keine Erlösung für uns, so Franziskus:

„Niemand von uns verdient die Erlösung. Niemand! ,Aber ich bete doch, ich faste…‘ – Ja, das tut dir auch gut, aber wenn es nicht Unentgeltlichkeit am Anfang von all dem gibt, gibt es keine Möglichkeit der Erlösung. Wir sind unfruchtbar. Alle. Unempfänglich für das Leben der Gnade, unempfänglich dafür, in den Himmel zu kommen und dafür, die Heiligkeit zu empfangen. Und deshalb können wir nicht damit angeben, gerecht zu sein. ,Vater, ich bin katholisch, ich gehe sonntags in die Messe, ich gehöre zu dem oder dem Verein…‘ - Sag mir: Kaufst du so deine Erlösung? Glaubst du, dass dich das rettet? Dir wird das nur zur Rettung dienen, wenn du an die Unentgeltlichkeit der Gaben Gottes glaubst: Alles aus Gnade, unentgeltlich.“

Franziskus ging dann näher auf die Geschichte des Simson ein. Nachdem der Held des israelitischen Stammes Dan eine Gruppe der gegnerischen Philister niedergeschlagen hatte, verliebte er sich in Delila. Diese wurde von den Philistern bestochen und gab das Geheimnis der Stärke Simsons preis, die ihn daraufhin besiegten. Der große Kämpfer und starke Mann kam unerwartet zu Fall. Ebenso könne es auch uns passieren, in die Sünde abzurutschen, so der Papst.

„Das kann uns auch passieren, es kann uns passieren, abzurutschen und zu glauben, wir seien Erlöser unserer selbst. Das ist die Sünde. Die Sünde ist der Wille, uns selbst zu erlösen. In diesen Tagen vor Weihnachten lobpreisen wir den Herrn für die Unentgeltlichkeit seiner Erlösung, des Lebens, all dem, was er uns freigiebig schenkt. Alles ist Gnade.“

(vatican news – pr)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

19. Dezember 2019, 15:02
Alles lesen >