Papst Franziskus in der Frühmesse Papst Franziskus in der Frühmesse  (Vatican Media)

Papst Franziskus in der Frühmesse: Der Tod ist die Umarmung mit dem Herrn

Das Ende, das jeden von uns erwartet, stand im Mittelpunkt der Predigt des Papstes in seiner Frühmesse in der Casa Santa Marta an diesem Freitag. Der Tod, der alle Menschen gleichermaßen ereile, sei jedoch vor allem der Moment, in dem der Herr uns abhole - und für den wir uns seinem Wunsch nach gut vorbereiten sollten.

Christine Seuss und Gabriella Ceraso - Vatikanstadt

Angesichts dieser Verwundbarkeit, die uns allen gemeinsam sei, lud der Papst die Gläubigen dazu ein, füreinander zu beten, um gut auf diesen Ruf zu antworten, im Vertrauen darauf, dem Herrn zu begegnen. 

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In der letzten Woche des liturgischen Jahres lädt uns die Kirche dazu ein, über das Ende nachzudenken: Das Ende der Welt, das Ende eines jeden von uns, und diese Einladung kommt auch vom Evangelium des Tages (Lk 21, 39-33), in dem Lukas die Worte Jesu wiederholt: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“

Alles vergehe, nur „Er wird bleiben”, wiederholte Franziskus in seiner Predigt. Deshalb müsse jeder über den Moment des Endes, seines Todes, nachdenken, so die Einladung des Papstes an diesem Freitag. Niemand wisse genau, wann er uns ereilen werde, im Gegenteil – so die Beobachtung des Papstes – viele schöben den Gedanken an den Tod vor sich her, als wären sie ewig:

„Alle haben wir diese Schwäche des Lebens, diese Verwundbarkeit. Gestern habe ich darüber nachgedacht, bei der Lektüre eines schönen Artikels der in der [Jesuitenzeitschrift, Anm. d. R.] Civiltà Cattolica herausgekommen ist und der besagt, dass das, was uns allen gemein ist, die Verwundbarkeit ist. Wir alle sind verwundbar und am Ende bringt uns diese Verwundbarkeit zum Tod. Deshalb gehen wir zum Arzt, um zu sehen, wie es um diese körperliche Verwundbarkeit steht, und wieder andere gehen zum Psychologen, um psychische Verwundbarkeiten zu heilen.“

„Er nimmt uns an der Hand, um uns mitzunehmen“

Die Verwundbarkeit sei uns also allen gemein, und auch die Illusion, unendlich zu sein, könne uns davor nicht bewahren, mahnte Franziskus. Die Gewissheit des Todes sei auch in der Bibel und im Evangelium festgeschrieben: doch der Herr präsentiere sie uns immer als eine „Begegnung“ mit ihm, die einhergehe mit dem Wort „Hoffnung“:

„Der Herr sagt uns, dass wir auf die Begegnung vorbereitet sein sollen, der Tod ist eine Begegnung. Er ist es, der uns aufsucht, und er nimmt uns an der Hand, um uns mitzunehmen.“ 

Er wolle allerdings nicht, dass „diese einfache Predigt“ nun als Todesbotschaft missverstanden werde, so der Papst: „Es ist schlicht und einfach das Evangelium, einfach das Leben, einander zu sagen: wir alle sind verletzlich und alle haben eine Tür, an die eines Tages der Herr klopfen wird.“ 

„Von allen Dingen, die wir angesammelt haben, werden wir nichts mitnehmen“

Es ist also vonnöten, sich gut auf den Moment vorzubereiten, wenn es an der Tür läuten wird, wenn der Herr anklopfen wird. „Beten wir füreinander“, so die Einladung des Papstes, „um bereit zu sein“, um voller Vertrauen die Tür zu öffnen, wenn der Herr davor steht. 

„Von allen Dingen, die wir gesammelt haben, die wir gespart haben, werden wir nichts mit uns nehmen. Aber ja, wir nehmen die Umarmung des Herrn mit. Wenn wir an den eigenen Tod denken, wann es soweit sein wird, das steht nicht im Kalender, aber der Herr weiß es.“ Der Papst lud in diesem Zusammenhang die Gläubigen zum Gebet ein: „Herr, bereite mein Herz vor, um gut zu sterben, um in Frieden zu sterben, um mit Hoffnung zu sterben. Das ist das Wort, das immer unser Leben begleiten muss, die Hoffnung, mit dem Herrn hier zu leben und dann mit dem Herrn an einem anderen Ort zu leben. Beten wir dafür, der eine für den anderen.“ 

(vatican news)

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29. November 2019, 12:09
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