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Bei der Frühmesse Bei der Frühmesse 

Franziskus: Nicht lauwarm beten, sondern mit aller Kraft

Bei der Frühmesse am Donnerstag in der Casa Santa Marta forderte Papst Franziskus die Gläubigen dazu auf, beharrlich im Gebet zu sein. Der Präsident der Italienischen Republik, Sergio Mattarella, nahm privat an der Feier teil, wie der Interims-Pressesprecher Alessandro Gisotti mitteilte.

Claudia Kaminski und Debora Donnini - Vatikanstadt

In seiner Predigt konzentrierte sich Papst Franziskus auf die Art und Weise, wie wir beten sollen: Mit Mut, von Angesicht zu Angesicht mit dem Herrn, nicht lauwarm, sondern mit aller Kraft.
Neben dem Fasten und der Liebe sei dies einer der Wege, sich auf das Osterfest vorzubereiten, so Franziskus. Mit Blick auf fürbittendes Beten nannte der Papst einige biblische Vorbilder: unter anderem Moses, Abraham und die Kanaaniterin.

Zum Nachhören

Abraham hat mit Gott gerungen

Mit Bezug auf die erste Lesung aus dem Buch Exodus (32,7-14) zeigte der Papst auf, wie Moses für das Volk Gottes eintritt. Gott ist voll Zorn über sein Volk, das sich ein Goldens Kalb gemacht hat, und will das Volk zerstören. Doch Mose flehte den Herrn an und versucht, Gott zu überzeugen, mit Sanftmut, aber auch mit Entschlossenheit, seinem Volk nichts Böses anzutun. Moses erinnert den Herrn an die Verheißungen, die er Abraham, Isaak und Israel gegeben hat. Gott verspricht Moses sogar, er werde aus ihm selbst eine große Nation machen, doch Moses bleibt dabei, für das Volk Israel zu sprechen.

Abraham, so Franziskus, habe regelrecht mit Gott ‚geschachert‘ um die Gerechten, die es vielleicht noch in Sodom gebe, damit Gott die Stadt verschone. Am Ende sei nur die Familie seines Neffen übrig geblieben, aber Gott habe sich gnädig gezeigt.

Die Kanaaniterin lässt nicht locker

Als weiteres Vorbild für das Gebet führt Franziskus auch die Kanaaniterin an, die um die Genesung ihrer Tochter bittet, die von einem Teufel gequält wird. Jesus sagt ihr zunächst, er sei nur zum Volk Israel gesandt und es sei ‚nicht gut, das Brot der Kinder zu nehmen und es den Hunden vorzuwerfen‘. Doch auch die Frau aus Kanaa lässt nicht locker, sie besteht darauf, dass sogar die Hunde die Krümel essen, die vom Tisch ihrer Herren fallen. Sie habe keine Angst gezeigt, und erreicht, was sie wollte, so der Papst.

Franziskus fuhr fort: „Es braucht viel Mut, so zu beten. Und wir sind viele Male lauwarm. Jemand sagt zu uns: ‚Bitte bete, weil ich dieses Problem habe, und jenes....‘, ‚Ja, ja, ja, ich sage zwei Vater unser, zwei Ave Maria‘, und dann vergesse ich es..... Nein, das plappern wie ein Papagei im Gebet – das geht nicht. Das wahre Gebet ist folgendes: mit dem Herrn. Und wenn ich Fürsprache einlegen muss, muss ich das mit Mut tun. Die Menschen verwenden einen Ausdruck, der mir viel sagt, wenn sie etwas erreichen wollen: ‚Ich werde mein Bestes geben‘. Im Gebet der Fürbitte gilt das auch: ‚Ich werde mein Bestes geben‘. Der Mut, weiterzumachen. Aber vielleicht kommt der Zweifel: ‚Iich tue das, aber woher weiß ich, dass der Herr auf mich hört? Wir haben eine Sicherheit: Jesus. Er ist der große Fürsprecher.“ 

Jesus ist der große Fürsprecher

Und Jesus, der in den Himmel aufgestiegen ist, tritt vor dem Vater für uns ein, bekräftigte der Papst. So, wie er Petrus vor der Passion versprochen hat, er werde für ihn beten, damit er im Glauben standhaft bleibt:

„Diese Fürsprache Jesu: Jesus betet in diesem Moment für uns. Und wenn ich bete, sowohl mit Überzeugungskraft als auch wenn ich mit dem Herrn, feilsche, stottere, diskutiere, aber er ist es, der mein Gebet annimmt und es dem Vater vorstellt. Und Jesus braucht nicht vor dem Vater zu sprechen: Er zeigt ihm die Wunden. Der Vater sieht die Wunden und schenkt Gnade.
Wenn wir beten, denken wir, dass wir es mit Jesus tun. Wenn wir so mutig Fürbitte halten, tun wir es mit Jesus: Jesus ist unser Mut, Jesus ist unsere Sicherheit, die zu diesem Zeitpunkt für uns eintritt.“ Am Schluss seiner Predigt forderte Papst Franziskus noch einmal dazu auf, wirklich mutig zu beten: 

„Möge der Herr uns die Gnade geben, diesen Weg zu gehen und zu lernen, Fürsprache zu halten. Und wenn jemand uns zum Beten auffordert, dann tu es nicht mit zwei Gebeten - nichts - nein, tu es ernsthaft, in der Gegenwart Jesu, mit Jesus, der für uns alle vor dem Vater eintritt.“

(vatican news)

 


 

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04. April 2019, 11:49
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