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Papst bei der Frühmesse in der Casa Santa Marta Papst bei der Frühmesse in der Casa Santa Marta 

Papst in Santa Marta: Seligpreisungen sind Bedienungsanleitung

Gut zu glauben, reicht nicht. Man muss auch glaubensgemäß leben. Das unterstrich Papst Franziskus in seiner Predigt bei der Frühmesse an diesem Montag im Gästehaus Santa Marta im Vatikan. Der wahre Lebensstil des Christen sei derjenige, der uns in den Seligpreisungen entgegentritt.

Mario Galgano und Gabriella Ceraso – Vatikanstadt

Papst Franziskus ging in seiner Predigt auf den symbolischen Ausdruck des Markusevangeliums vom neuen Wein in neuen Schläuchen (Mk 2, 18-22) ein. Die Frohe Botschaft, also das Wort des Herrn, sei der „neue Wein“, erläuterte der Papst. Dieser Wein sei uns gegeben worden, um gute Christen zu sein. Dazu bedarf es eines „neuen Verhaltens“, was nichts anderes bedeute als den richtig „christlichen Stil“ zu leben, fasste Franziskus das Tagesevangelium zusammen. Die Bedienungsanleitung dazu finde man in den Seligpreisungen.

Der Ankläger-Stil

Um den christlichen Lebensstil zu verstehen, sei es auch hilfreich, sich dessen Gegenteil vor Augen zu führen, den unchristlichen Lebensstil. Der Papst nannte drei Anzeichen: den „anklagenden Stil“, den „weltlichen Stil“ und den „egoistischen Stil“.

Hier zum Nachhören

„Der anklagende Stil ist die Art von Gläubigen, die immer versuchen, andere für etwas zu beschuldigen: ,Nein, aber dieser doch…, nein, aber jener… nein, der ist nicht gerecht, der andere ist kein guter Katholik.´ Sie versuchen immer, andere zu beschuldigen, sie sind etwas wie ,verfehlte Staatsanwälte´. Und sie erkennen nicht, dass das der Stil des Teufels ist: In der Bibel wird der Teufel als ,großer Ankläger´ bezeichnet, der, der dauernd andere anklagt.“

Der Weltlichkeits-Stil

Einen weltlichen Lebensstil hingegen legen jene katholischen Gläubigen an den Tag, die „das Glaubensbekenntnis von vorne nach hinten und zurück aufsagen“ können, aber voll „Eitelkeit und Stolz und dem Geld verbunden“ leben - Gläubige, die sich selbst genügen. 

„Der Herr bot dir den neuen Wein an, aber du hast die Schläuche nicht gewechselt, du hast dich nicht verändert. Die Weltlichkeit, ja die Weltlichkeit, das ist es, was so viele Menschen ruiniert! Das sind gute Menschen, aber sie treten ein in diesen Geist der Eitelkeit, des Stolzes, des Gesehenwerdens... Sie kennen keine Demut, doch Demut ist Teil des christlichen Stils. Wir müssen es von Jesus lernen, von der Muttergottes, vom Heiligen Josef, sie waren demütig.“

Der Egoisten-Stil

Und dann gibt es noch einen dritten unchristlichen Stil: den „egoistischen Stil“. Man finde diesen Stil oft „in unseren Gemeinschaften“, stellte der Papst fest. Man glaube, ein guter Katholik zu sein, indem man es zum Schein sei, danach gebe, aber in Wahrheit gar nicht an den Sorgen anderer Menschen Anteil nehme. 

„Der christliche Stil ist jener der Seligpreisungen: Sanftmut, Demut, Geduld im Leiden, Liebe zur Gerechtigkeit, die Fähigkeit, Verfolgung zu ertragen, andere nicht zu richten.... Und das ist der christliche Geist, der christliche Stil. Wenn du wissen willst, wie der christliche Stil ist, um nicht in diesen anklagenden Stil, den weltlichen Stil und den egoistischen Stil zu verfallen, dann lies die Seligpreisungen. Und das ist unser Stil, die Seligpreisungen sind die neuen Weinschläuche, sie sind der Weg dorthin. Um ein guter Christ zu sein, muss man die Fähigkeit haben, das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser mit dem Herzen aufsagen zu können.“

(vatican news)

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21. Januar 2019, 11:24
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