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Santa Marta: Papst bei der Frühmesse in der Kapelle seiner Residenz Santa Marta: Papst bei der Frühmesse in der Kapelle seiner Residenz  (Vatican Media)

Santa Marta: Kirche wächst in Stille, das ist ihr Stil, sagt der Papst

Bei der Santa-Marta-Messe am Donnerstagmorgen hat Papst Franziskus daran erinnert, dass sich die Kirche „in der Eucharistie und in guten Werken“ der Welt zeige.

Mario Galgano und Barbara Castelli - Vatikanstadt

Im Gästehaus Santa Marta, das dem Papst als Wohnsitz dienst, sagte Franziskus, die Kirche gehe voran „in der Bescheidenheit, im Schweigen, im Lobpreis, im eucharistischen Opfer, in der brüderlichen Gemeinschaft, in der jeder den anderen liebt und sich nicht selbst bedeckt“. Das Reich Gottes sei „kein Spektakel“, vielmehr wachse es in der Stille, bekräftigte der Papst in seiner Predigt zum Lukasevangelium (Lk 17,20-25). 

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Die Braut Christi sorgt nicht für Schlagzeilen

Die Kirche zeige sich der Welt „in der Eucharistie und in guten Werken“, auch wenn sie nicht „für Schlagzeilen sorgt“. Die Braut Christi, wie die Kirche auch genannt wird, habe einen ruhigen Charakter, bringe Früchte „ohne Lärm“ hervor, und sei nicht laut „wie die Pharisäer“, beschrieb der Papst:

„Der Herr hat uns aufgezeigt, wie die Kirche mit dem Gleichnis vom Sämann wächst. Der Sämann sät und der Samen wächst bei Tag und bei Nacht... Gott schenkt Wachstum und dann sieht man die Früchte. Aber etwas ist dabei wichtig: Erstens wächst die Kirche in der Stille, im Verborgenen. Das ist der Stil der Kirche. Und wie manifestiert sich dies in der Kirche? Durch die Früchte guter Werke, damit die Menschen den Vater sehen und verherrlichen können, der im Himmel ist, wie Jesus sagt, und in der Feier, das Lob und Opfer des Herrn, also in der Eucharistie. Dort offenbart sich die Kirche, in der Eucharistie und in guten Werken.“

Die Versuchung der Verführung

„Die Kirche wächst durch Zeugnis, durch Gebet, durch Anziehung des Geistes, der im Inneren ist“, betonte der Papst in seiner Predigt. „Dies geschieht nicht durch andere Ereignisse“. Dazu der Papst: „Der Herr hilft uns, nicht in die Versuchung der Verführung zu geraten. Da sagt dann einer: ,Wir möchten, dass die Kirche sichtbarer wird; was können wir tun, um die Kirche sichtbarer zu machen?` Und da fällt einem eine Kirche des Spektakels ein, die jedoch nicht in der Lage ist, im Stillen mit guten Werken, im Verborgenen zu wachsen.“

Der Geist der Welt toleriert kein Martyrium

In einer Welt, in der man allzu oft der Versuchung des Spektakels, der Weltlichkeit, des Erscheinens nachgibt, erinnerte Papst Franziskus daran, dass Jesus selbst durch die Verführung des „Showman par excellence“ – dem Teufel - in Versuchung geführt wurde, der Jesus sagte, er solle doch durch Wunder die Menschen unterwerfen. Jesus aber wählte „den Weg der Predigt, des Gebets, der guten Werke“ und vor allen Dingen den Weg „des Kreuzes“ und „des Leidens“.

„Das Kreuz und das Leiden: Die Kirche wächst auch mit dem Blut der Märtyrer, Männer und Frauen, die ihr Leben geben. Heute gibt es viele von ihnen. Kurios: Das gibt keine Schlagzeilen. Die Welt verbirgt das. Der Geist der Welt toleriert das Martyrium nicht, er verbirgt es.“

(vatican news)

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15. November 2018, 11:35
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