Papst bei der Frühmesse Papst bei der Frühmesse  (Vatican Media)

Frühmesse: Schutzengel sind wie ein Kompass

Am kirchlichen Gedenktag der Schutzengel ist Papst Franziskus bei der Frühmesse in der vatikanischen Casa Santa Marta auf die Rolle der „Beschützer“ eingegangen. Sie seien wie ein „Kompass, die den richtigen Weg“ aufzeigen, so der Papst.

Mario Galgano und Gabriella Ceraso - Vatikanstadt

„Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich auf dem Weg schützen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe“, heißt es in der Ersten Lesung aus dem Buch Exodus (Ex 23, 20-23a). Und auf diesen Satz ging der Papst auch in seiner Predigt ein. Die Schutzengel seien „eine besondere Hilfe“, die Gott den Menschen anvertraue, um sie auf den wahren Weg des Lebens zu begleiten.

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Genau dies sei nämlich das Leben, ein Weg, auf dem die Schutzengel den Menschen als „Gefährten, Beschützer und menschlicher Kompass“ beistünden, erläuterte der Papst. Er nannte drei mögliche Gefahren auf dem Weg des Lebens:

„Es besteht die Gefahr, dass man nicht läuft. Und wie viele Menschen gibt es, die sich niederlassen und nicht gehen, und ihr gesamtes Leben geht vorbei, ohne dass sie vorwärts gehen, ohne dass sie etwas dafür tun.... Das ist eine Gefahr. Es ist wie der Mann aus dem Evangelium (Mt 18, 1-5.10), der Angst hatte, etwas zu investieren. Er hatte sein Vermögen vergraben und sagte: ,Ich bin in Frieden, ich bin still. Ich kann keinen Fehler machen. Auf diese Weise riskiere ich nichts.´ Es gibt viele Menschen, die nicht wissen, wie man vorwärts geht oder haben Angst, Risiken einzugehen. Aber wir wissen, dass diejenigen, die im Leben festsitzen, jene sind, die am Schluss verdorben sind. Das ist wie mit dem Wasser: Wenn das Wasser still bleibt, kommen Mücken, legen ihre Eier ab, und alles wird verdorben. Alles. Der Schutzengel hilft uns, drängt uns zum Gehen.“

Gefahr, sich im Weg zu irren

Zwei weitere Gefahren seien auf dem Weg des Lebens noch zu finden, fuhr der Papst fort. Einerseits gebe es die „Gefahr, sich im Weg zu irren“, die nur am Anfang „leicht zu korrigieren“ sei; und andererseits gebe es noch die Gefahr, den richtigen Weg zu verlassen und sich „auf einem Platz zu verlieren“, wo man „hin und her irrt“. Doch das gleiche dann „einem Labyrinth“, aus dem man nur schwerlich herauskomme. Auch da käme der Schutzengel zu Hilfe, fügte Franziskus an.

„Und der Herr spricht: ,Achte auf ihn.´ Der Engel besitzt Autorität, denn er hat die Befugnis, uns anzuleiten. Hört auf ihn. ,Hör auf seine Stimme! Widersetz dich ihm nicht.´ Hört auf die Eingebungen, die immer vom Heiligen Geist kommen, aber es ist der Engel, der sie uns überbringt. Aber ich möchte euch allen eine Frage stellen: Sprecht ihr eigentlich mit eurem Schutzengel? Kennt ihr den Namen eures Engels? Hört ihr auf euren Engel? Lasst ihr euch von seiner Hand auf der Straße leiten oder stemmt ihr euch entgegen?“

Doch die Rolle der Schutzengel im Leben der Menschen sei noch wichtiger, gab der Papst zu bedenken, denn ihre Aufgabe sei es nicht nur, uns auf unserem Weg zu helfen, sondern auch das Ziel aufzuzeigen. Heute steht im Matthäusevangelium geschrieben: „Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten“, spricht der Herr, denn „Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.“ Im „Mysterium der Obhut des Engels" gehe es daher auch um die „Anschauung Gottes des Vaters", die der Herr uns die Gnade geben müsse zu verstehen. Daher die Schlussfolgerung des Papstes:

„Unser Engel ist nicht nur bei uns, sondern er lebt in Anschauung Gottes, des Vaters. Er steht in Kontakt mit ihm. So wird der Engel zu einer täglichen Brücke, von der Zeit, in der wir aufstehen, bis zur Zeit, in der wir schlafen gehen. Sie begleiten uns und vermitteln zwischen uns und Gott, dem Vater. Der Engel ist die alltägliche Tür zum Göttlichen, zur Begegnung mit dem Vater. Das heißt, der Engel, hilft mir zu gehen, weil er den Vater anschaut und den Weg kennt. Wir dürfen diese Reisegefährten nicht vergessen.“

(vatican news)

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02. Oktober 2018, 11:32
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