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Der Papst bei der Frühmesse Der Papst bei der Frühmesse  (Vatican Media)

Frühmesse: Als Freunde Jesu leben

Die Freundschaft mit Jesus ist kein Zufall: sie ist uns sozusagen vorbestimmt, ist unser „Schicksal“, unser „Los“. In der Frühmesse am Montag im vatikanischen Gästehaus Santa Marta erinnerte Papst Franziskus an das, was unsere Berufung sei: Freunde des Herrn zu sein.

Silvia Kritzenberger und Debora Donnini – Vatikanstadt

„Wir haben dieses Geschenk – die Freundschaft mit Jesus – als unser „Los“ erhalten, etwas, das uns bestimmt ist,“ betonte der Papst, ausgehend von der Liturgie des Tages. Unsere Berufung sei es, als Freunde des Herrn zu leben. „Und dasselbe Geschenk hatten auch die Apostel erhalten, intensiver zwar, aber eben doch dasselbe“, führte er aus. „Als Christen haben wir alle dieses Geschenk erhalten: das Aufgeschlossen-Sein, den Zugang zum Herzen Jesu, zur Freundschaft Jesu.“ Es sei ganz einfach unser „Los“, unser „Schicksal“, Freunde Jesu zu sein, so Franziskus: „Es ist ein Geschenk, das der Herr stets für uns bereit hält; ein Geschenk, dem er immer treu bleibt.“

„Jesus versagt selbst dem seine Freundschaft nicht, der ihn betrügt“

Wie oft aber passiere es, dass wir diese Freundschaft nicht pflegten, uns „mit unseren Sünden, unseren Launen“ von ihm entfernten, gab Franziskus zu bedenken. Jesus aber bleibe der Freundschaft treu: „Wie uns das Evangelium des Tages (Joh 15,9-17) erzählt, nennt Jesus uns nicht mehr ‚Knechte‘, sondern ‚Freunde‘.“ Und er stehe zu diesem Wort bis zum Ende, weil er treu sei – selbst Judas gegenüber: „Das letzte Wort, das er vor dem Verrat zu ihm sagt, ist ‚Freund‘. Er sagt nicht zu ihm: „Scher dich fort!“

Hier zum Nachhören

„Jesus ist unser Freund. Und Judas hat sich für ein anderes Schicksal entschieden, für sich selbst ein neues Los gewählt, sich von Jesus entfernt. Und genau das ist die Apostasie: das Sich-Entfernen von Jesus. Ein Freund, der zum Feind wird; ein Freund, der gleichgültig wird, oder ein Freund, der zum Verräter wird.“

 

In der Freundschaft mit Jesus bleiben

 

Als anstelle des Judas ein anderer gewählt werden sollte, um „Zeuge seiner Auferstehung“, „Zeuge dieses Geschenks der Liebe“ zu sein, fiel das Los auf Matthias, wie die Lesung (Apg 1,15-17.20-26) an diesem Montag berichtet. „Ein Freund ist jemand, der seine Geheimnisse mit dir teilt“, so Franziskus. Und so könne Jesus im Evangelium auch sagen: „Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.“ Es handle sich also um eine Freundschaft, die ganz einfach „unser Los“, „unser Schicksal“ sei; die wir also genauso erhalten hätten wie Judas und Matthias.

„Denken wir nur: Er verleugnet dieses Geschenk nicht, er verleugnet uns nicht, er wartet auf uns bis zum Ende! Und wenn wir uns wegen unserer Schwäche von ihm entfernen, dann wartet er; er wartet und wird nicht müde, zu uns zu sagen: ‚Mein Freund, ich warte auf dich. Mein Freund, was willst du? Mein Freund, warum verrätst du mich mit einem Kuss?‘“ Jesus bleibe der Freundschaft mit uns immer treu, und so müssten wir ihn um die Gnade bitten, in seiner Liebe, in seiner Freundschaft zu bleiben, meinte der Papst abschließend: „In dieser Freundschaft, „die wir als Geschenk von ihm erhalten haben, weil sie ganz einfach unser Los ist.“

 

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14. Mai 2018, 12:29
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