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Kardinal Marx: Papst ist ein Brückenbauer

Die Wahl von Kardinal Robert Francis Prevost zum Papst sei „ein sehr positiver Moment“ für die Kirche. Papst Leo XIV. sei ein Brückenbauer und Mann mit weitem Horizont. Das sagte der Münchner Kardinal Reinhard Marx an diesem Freitag vor Journalisten in Rom.

„Ich habe den Eindruck, dass er ein dialogfähiger Mensch ist und Brücken bauen will.“ Kardinal Reinhard Marx war einer der drei wahlberechtigten deutschen Kardinäle. Im Gespräch mit dem späteren Papst habe er gemerkt: „Das ist ein Mann, der zuhört, der Argumente ernst nimm und gewichtet. Er ist nicht einfach in eine Gruppe einzuordnen, sondern versucht wirklich Brücken zu bauen.“

„Mutig, frei und fromm“

Schon im Vorkonklave habe große Einmütigkeit geherrscht. Bei allen unterschiedlichen Wortmeldungen sei deutlich geworden, dass man einen Papst suche, der die Kirche zusammenführt. „Wir brauchen einen Papst, der mutig ist und frei und fromm. Ein geistliches Oberhaupt. Wir brauchen keinen Politiker, keinen Manager. Wir brauchen jemanden, der vom Evangelium her etwas sagen kann.“

Zum Nachhören - was Kardinal Marx sagte

Leo XIV. habe schon in seinen ersten Worten gezeigt, dass er universal und einend wirken wolle. Der Friedensimpuls sei besonders deutlich und wichtig für diese Zeit gewesen. Kardinal Marx merkte an: „Ich glaube, es war eine bewusste Entscheidung, Spanisch und Italienisch zu sprechen, aber nicht Englisch und noch einmal einen besonderen Bezug zu den Vereinigten Staaten herzustellen. Die amerikanischen Bischöfe hätten im Gespräch gesagt, sie würden ihn sogar eher als Lateinamerikaner empfinden, so Marx.

Frei in seinen Aussagen und Positionen

Dass seine US-amerikanische Herkunft den Papst in seinen Äußerungen in Richtung USA oder Präsident Donald Trump besonders beeinflusse, glaubt der deutsche Kardinal nicht: „Seine Äußerungen waren ja nicht alle so, dass der Präsident sich jedes Mal gefreut hat. Man muss abwarten. Er wird als Papst nicht provozieren wollen, aber er wird frei sein.“ Er sei sicher kein Mann, der aufgrund seiner Herkunft aus den USA sich zurückhalte, sondern werde frei und klar Position beziehen.

„Es geht weiter“

Dass so viele Menschen Anteil am Tod von Papst Franziskus und am Konklave genommen hätten, sei Zuspruch und besondere Herausforderung. Um die Zukunft der Kirche macht der 71-jährige Marx sich nach diesem Konklave keine Sorgen: „Natürlich werden alle Probleme bleiben. Aber ein solcher Moment ist wichtig, um deutlich zu machen, die Kirche ist nicht am Ende. Ich habe heute gedacht: Zum ersten Mal ist ein Papst jünger als ich. Da muss ich sagen – es geht weiter!“

(vatican news – bp)

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09. Mai 2025, 18:33