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In Nigeria, aber auch in vielen anderen Teilen der Welt, trauern Menschen immer wieder um verfolgte und getötete Christen. In Nigeria, aber auch in vielen anderen Teilen der Welt, trauern Menschen immer wieder um verfolgte und getötete Christen.  (AFP or licensors)

„Pro Oriente“: Weltweit dramatische Christenverfolgung

Etwa ein Fünftel der Christen weltweit wird in sehr hohem Maß an der Glaubensausübung gehindert. Das berichtete die Nachrichtenagentur „Kathpress“ am Donnerstag.

Zu dem Thema hatte die „Pro Oriente“-Sektion Linz am vergangenen Sonntag – dem Gedenktag für verfolgte Christen – gemeinsam mit Bischof Manfred Scheuer zu einem Gottesdienst und einem anschließenden Vortrag eingeladen. Generalsekretär Florian Wegscheider erklärte, die Linzer Sektion der Stiftung werde sich auch weiterhin verstärkt dem Thema Christenverfolgung annehmen.

Der Vorsitzende der Linzer „Pro Oriente“-Sektion, Josef Pühringer, wies darauf hin, wie dramatisch die aktuelle Lage in vielen Erdteilen sei. Die größte Christenverfolgung habe nicht – wie gemeinhin angenommen – im Römischen Reich unter Kaiser Nero oder Diokletian stattgefunden, sondern in der Gegenwart. Darum besitze der „Sonntag gegen Christenverfolgung“ eine so traurige Aktualität.

Tätliche Gewaltanwendung und subtile Diskriminierung

Wegscheider führte aus, wie die aktuelle Lage von verfolgten Christen einzuschätzen sei. Laut Zahlen, die verschiedene NGOs erhoben hatten, könne man annehmen, dass weltweit etwa ein Fünftel des Christentums in sehr hohem Maße an der Glaubensausübung gehindert werde. Er differenzierte dabei zwischen einer tätlichen Gewaltanwendung gegenüber Gläubigen und einer subtilen Diskriminierung. Letztere habe zum Ziel, dass Christen an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Als Beispiel dafür nannte er Syrien: Dort würden Christen auf verschiedene Formen benachteiligt; außerdem litten sie unter dem Krieg. In den vergangenen zehn Jahren habe sich die Zahl von Menschen, die sich zum christlichen Glauben bekennen, um 80 Prozent verringert.

Als besonders besorgniserregend stufte der Generalsekretär die Lage in Nigeria und Nicaragua ein. 90 Prozent der Menschen, die 2022 weltweit offiziell in Zusammenhang mit ihrem Christsein getötet wurden, kamen in Nigeria ums Leben. Eine Wende der Gewalt sei nicht in Sicht. In Nicaragua, einem mehrheitlich christlich geprägten Land, verfolge die Staatsmacht unter Daniel Ortega die Kirche, weil diese gegen das zunehmend diktatorische Vorgehen protestiere. Die Regierung habe zum ersten Mal in der Geschichte des Landes verboten, traditionelle Prozessionen und Kreuzwegandachten zu den Kartagen abzuhalten. Zuvor waren der Bischof Jose Alvarez zu 26 Jahren Gefängnis verurteilt und der vatikanische Nuntius ausgewiesen worden.

(kap – fg)

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30. März 2023, 11:07