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Ein zentraler Auslöser für die Ängste der Menschen ist derzeit der russische Krieg in der Ukraine Ein zentraler Auslöser für die Ängste der Menschen ist derzeit der russische Krieg in der Ukraine  (AFP or licensors)

Justitia-Pax-Kommissionen: Konstruktiv mit Ängsten umgehen

Die europäische Konferenz der Justitia-et-Pax-Kommissionen ermutigt dazu, konstruktiv mit Ängsten umzugehen. Das berichtet die Deutsche Kommission am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Hintergrund für den Aufruf sind der russische Krieg gegen die Ukraine und andere große Krisen.

Die 32 Justitia-et-Pax-Kommissionen, die es in Europa gibt, entwickelten auch konkrete Lösungsansätze. Die Konzepte befassen sich damit, wie Menschen konstruktiv mit ihren Ängsten umgehen können und wie sie verhindern, dass ihre Ängste gezielt instrumentalisiert werden.

„In den aktuellen Debatten werden ein starkes Gefühl von Verunsicherung und eine Vielzahl an Ängsten sichtbar“, erklärt Jörg Lüer, Generalsekretär der Deutschen Kommission Justitia et Pax. Als Auslöser für eine solche Angst nennt er exemplarisch den russischen Krieg gegen die Ukraine. Es sei entscheidend, „dass wir die Angst nicht zu einer lähmenden Kraft werden lassen, die uns unserer dringend notwendigen Handlungsfähigkeit beraubt. Im Gegenteil, wir sollten sie als Weckruf verstehen und dabei sicherstellen, dass wir die Opfer der Gewalt nicht alleine lassen“, appelliert er.

In Bezug auf den Krieg in der Ukraine merkt Lüer an: „Diejenigen, die unter dem Krieg und seinen Folgen am meisten leiden, müssen in den Debatten stärker zu Wort kommen.“ Es sei wichtig, sich selbst stets kritisch zu fragen, ob man tatsächlich die Bedürfnisse der Marginalisierten und besonders Schutzbedürftigen in den Vordergrund stelle oder ob es nicht in Wirklichkeit doch um eigene Unsicherheiten gehe. „Die Versuchung einer Selbsttäuschung ist hier sehr groß.“

Große Verantwortung bei Medienschaffenden

Besonders Medienschaffenden schreibt Lüer große Verantwortung zu: Polarisierung und die Instrumentalisierung von Ängsten würden Debatten schaden und dadurch eine „nüchterne Lagebewertung und konstruktive Lösungsfindung“ erschweren. Diese Tendenz könne durch sensationalistische Medienberichterstattung verstärkt werden.

Die europäischen Justitia-Pax-Kommissionen setzen sich für Entwicklungs-, Friedens- und Menschenrechtspolitik ein und entwickeln Konzepte für die internationale Arbeit der katholischen Kirche. Getragen werden sie von den Bischofskonferenzen der jeweiligen Länder. Den Rahmen für die Debatte über den Umgang mit Ängsten bildete die „Konzertierte Aktion 2023.“

(pm – fg)

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23. März 2023, 10:35