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Bischof Felix Gmür von Basel Bischof Felix Gmür von Basel 

Schweiz: Bischof Gmür will sich für LGBTQ-Anliegen einsetzen

Der Basler Bischof Felix Gmür hat versprochen, sich für die Anliegen queerer Menschen im synodalen Prozess einzusetzen. Er äußerte sich im Vorfeld eines LGBTQ-Gottesdienstes, der am kommenden Sonntag anlässlich des „Coming-Out-Days“ in Biel gefeiert werden soll.

„Ich setze mich auch im synodalen Prozess dafür ein, dass die Kirche die sozial- und humanwissenschaftlichen sowie theologischen Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte rezipiert“, so der Basler Bischof, der auch Vorsitzender der Schweizer Bischofskonferenz ist, auf Anfrage gegenüber kath.ch. Und weiter: „Im Rahmen der Regenbogenpastoral weisen wir seit Jahren auf das Spannungsfeld zwischen der Lebenswirklichkeit der Menschen und den Normen der Kirche hin und setzen uns für pastorale Lösungen ein.“

Die Regenbogenpastoral ist ein Arbeitskreis, den Bischof Gmür 2016 in seinem Bistum ins Leben gerufen hatte, um die Seelsorge für queere Menschen zu verbessern.

Anlass für die aktuelle Äußerung des Bischofs ist die „offene, queere Feier“, die am kommenden Sonntag um 15 Uhr in der Kirche Bruder Klaus in Biel stattfinden soll. Zu dieser Feier seien „alle interessierten Menschen herzlich eingeladen“, heißt es in einer Ankündigung. Im Anschluss gebe es „Gelegenheit zu Gespräch und Begegnung bei einem Apéro“.

Spannungsfeld zwischen Lehre und Leben 

Der Katechismus der Römischen Kirche erklärt in diesem Zusammenhang, dass die Neigung zur Homosexualität „objektiv ungeordnet“ sei und homosexuelle Handlungen „gegen das natürliche Gesetz“ verstießen, da die „Weitergabe des Lebens“ beim Geschlechtsakt „ausgeschlossen“ sei. Diese Beziehungen seien „in keinem Fall zu billigen“, heißt es in Nr. 2357.

Dennoch müsse Homosexuellen mit „Achtung, Mitgefühl und Takt“ begegnet werden, steht ebenfalls im Katechismus, der auch Diskriminierung („ungerechte Zurücksetzung“) Homosexueller ausschließt. Auch sie seien berufen, „in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen“, so Nr. 2358.

Papst Franziskus selbst hat sich immer wieder in pastoralem Ton über die Belange der LGBT-Community geäußert, an der geltenden Lehre aber nichts geändert. So können beispielsweise gleichgeschlechtliche Ehen nicht katholisch geschlossen werden. Die Sexualmoral der katholischen Kirche in Verbindung mit der Lebenswirklichkeit der Menschen ist eines der Themen, die beim weltweiten Synodalen Prozess diskutiert werden.

(kath.ch/vatican news - cs)

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07. Oktober 2022, 14:38