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Kunstaktion: Leuchtende Bücher ende September in Utrecht Kunstaktion: Leuchtende Bücher ende September in Utrecht 

D: Weniger Interesse an Büchern zu religiösen Themen

Der Katholische Medienverband (KM.) registriert ein weiter sinkendes Interesse an Büchern zu religiösen Themen. Zwischen 2017 und 2021 betrug der kumulierte Rückgang des Umsatzes demach rund 35 Prozent; im ersten Halbjahr 2022 büßten die betreffenden Warengruppen zusammengenommen abermals 8,9 Prozent an Umsatz ein.

Das sagte KM.-Geschäftsführer Konrad Höß am Donnerstag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Er äußerte sich rund zwei Wochen vor Beginn der Frankfurter Buchmesse, bei der der Verband Präsenz zeigt.

Der Rückgang sei insbesondere bei kirchennahen Themen zu verzeichnen. „Je weniger Relevanz die Kirche(n) im Leben der Menschen haben, desto weniger Interesse hat man natürlich an entsprechenden Buchtiteln", sagte Höß. Je „näher an der verfassten Kirche, desto geringer das Interesse", so der KM.-Geschäftsführer. Dies gelte allerdings nicht in gleichem Maße für Titel zu Spiritualität oder der sogenannten Lebenshilfe, „die ja auch in unseren Verlagen erscheinen", sagte Höß.

„Je weniger Relevanz die Kirche(n) im Leben der Menschen haben, desto weniger Interesse hat man natürlich an entsprechenden Buchtiteln“

Themen und Personen wichtig

Dem KM. gehören rund 120 konfessionelle Medienunternehmen an - Klosterbuchhandlungen, theologische Fachzeitschriften und christliche Publikumsverlage.Natürlich gebe es inzwischen viele Titel, die sich mit der Krise der Kirche beschäftigten und mögliche Lösungswege aus dieser Krise skizzierten. „Man muss aber so ehrlich sein zuzugeben, dass diese Titel eine eher kleine Zielgruppe sehr kirchennaher Leser haben", sagte Höß. Auch der Rückgang der Kaufkraft und die Angst der Menschen, angesichts der aktuellen Lage wirtschaftlich den Anschluss zu verlieren, mache sich „deutlich im Verkauf von Büchern bemerkbar - allerdings nicht nur bei religiösen Titeln, sondern generell".

Zur Frage der Präsenz von kirchlichen und religiösen Themen bei der Buchmesse sagte Höß: „Kirche und Religion spielen auf der Messe per se keine Rolle, solange es nicht ein Thema gibt, das von allgemeinem Interesse ist." Er verwies beispielsweise auf ein 2019 gut besuchtes Podiumsgespräch mit Benediktinerpater Anselm Grün und dem wegen Untreue verurteilten früheren Topmanager Thomas Middelhoff. Man müsse also „ein zugkräftiges Thema beziehungsweise eine interessante Person bieten".

(kna-sst)

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06. Oktober 2022, 13:47