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Kardinal Reinhard Marx bei einer Pressekonferenz in München Kardinal Reinhard Marx bei einer Pressekonferenz in München 

Missbrauch: Kardinal Marx versichert konsequente Aufarbeitung

Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, hat erneut seinen Willen zu konsequenter Aufarbeitung von Fällen sexueller Gewalt bekräftigt. „Wir wollen da nicht nachlassen. Wir wollen weitergehen“, erklärte er bei einem Tag der Begegnung mit Betroffenen von sexuellem Missbrauch am Freitag laut einer Pressemitteilung des Erzbistums.

Das Treffen hatte die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen in der Erzdiözese München und Freising (UAK) organisiert. Mehr als 50 Teilnehmer waren angemeldet; die Veranstaltung wurde zudem per Livestream übertragen. An die Betroffenen gerichtet bat Marx persönlich und im Namen der Erzdiözese für das, was sie im Raum der Kirche erlitten haben, um Entschuldigung.

Der Kardinal sagte auch, wie sehr ihn nach wie vor erschrecke, dass Mitarbeiter der Kirche Kinder und Jugendliche missbraucht haben. „Viele in der Kirche wollten das nicht wahrhaben, nicht hinsehen“ und die Institution sei stärker im Blick gewesen als der Schutz der Opfer. Seit einigen Jahren werde „Aufarbeitung Schritt für Schritt“ umgesetzt „und wir tun alles, dass das nicht wieder vorkommt“, so Marx.

„Wir tun alles, dass das nicht wieder vorkommt“

Betroffene noch mehr einbeziehen

Bei der Veranstaltung berichteten die Mitglieder der UAK auch darüber, welche Angebote die Erzdiözese für Betroffene bereithält. Zudem bestand für die Anwesenden die Gelegenheit, mit Kardinal Marx, dem Generalvikar und der Amtschefin persönlich ins Gespräch zu kommen und alle entsprechenden Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner kennenzulernen, direkt zu sprechen oder Gesprächstermine zu vereinbaren. Außerdem bat die UAK die Teilnehmenden um Anregungen, wie ihre Arbeit noch stärker an den Vorstellungen und Bedürfnissen der Betroffenen ausgerichtet werden könne. 

Kardinal Marx dankte allen Betroffenen, die mithülfen, obwohl sie sich dabei erneut mit ihrem Schmerz auseinandersetzen müssten: „Sie leisten auch für andere einen Dienst“. Der Erzbischof signalisierte, dass der Begegnungstag einen weiteren Impuls dafür darstelle, wie Aufarbeitung und Prävention sowie Seelsorge und Unterstützung für Betroffene in unterschiedlichen Formaten thematisiert und verbessert werden: „Wir wollen da nicht nachlassen. Wir wollen weitergehen.“ Zugleich dankte Kardinal Marx Gremien wie dem Betroffenenbeirat und der UAK für deren Dienst.

Hintergrund

Die Unabhängige Aufarbeitungskommission hat das Ziel, die Erzdiözese München und Freising bei Prävention, Intervention und Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen kritisch zu begleiten. Sie versteht sich dabei als Organ, das die Anliegen des Betroffenenbeirats unterstützt und – durch den Blick von außen – der Erzdiözese München und Freising konkrete Empfehlungen für strukturelle, institutionell umsetzbare Verbesserungen in der Realität des Umgangs mit dem Missbrauchs-Thema an die Hand gibt. Weitere Informationen und ein Kontakt sind einsehbar unter www.erzbistum-muenchen.de/aufarbeitungskommission

Informationen zur Unterstützung für Missbrauchsbetroffene im Erzbistum München und Freising finden sich unter www.erzbistum-muenchen.de/unterstuetzung-fuer-betroffene. Die Anlaufstelle der Erzdiözese für Betroffene ist von montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und dienstags und mittwochs zusätzlich von 16 bis 19 Uhr unter Telefon 089/2137 7 70 00 zu erreichen.

(pm-sst)

 

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24. September 2022, 13:43