Suche

Blick über Zürich Blick über Zürich 

Schweiz: Synoden-Bericht redet nicht schön oder verharmlost

Die Weltkirche kann etwas von der Schweiz lernen – etwa bei der demokratischen Kontrolle von Kirchenfinanzen, findet die RKZ. Präsidentin Renata Asal-Steger freut sich, dass der Schweizer Synoden-Bericht die Rolle der RKZ positiv würdigt.

Dabei sei der Schweizer Bericht einer von vielen, der Reformen begrüßt. Schade sei hingegen, dass bei der Synode nur Bischöfe mitreden.

Die Römisch-Katholische Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ), ein Zusammenschluss der kantonalkirchlichen Organisationen der Schweiz, begrüßt laut Stellungnahme den Schweizer Synoden-Bericht, den die Bischofskonferenz nach Rom geschickt hat.

Mitverantwortung der Frauen stärken

Das Dokument hinterlasse „den Eindruck einer sehr ehrlichen und selbstkritischen Beschreibung“, heißt es in einer Medienmitteilung der RKZ. „Da wird weder schöngeredet noch verharmlost: Kaum ein Bereich, wo es rund läuft. Kaum ein pastorales Feld, in dem auf Erfolge bei der Entdeckung des Evangeliums in unserer Welt hingewiesen wird.“

RKZ-Präsidentin Renata Asal-Steger sieht den Bericht „auch als Auftrag an uns“. Die staatskirchenrechtlichen Körperschaften könnten mit ihren demokratischen Strukturen „zum gemeinsamen Entscheiden beitragen und die Mitverantwortung der Frauen in der Kirche stärken“, sagt Renata Asal-Steger.

Synoden-Bericht würdigt die RKZ positiv

Für RKZ-Generalsekretär Daniel Kosch steht fest: „Das duale System lässt sich in anderen Ländern zwar nicht kopieren, aber es hat modellhafte Züge, zum Beispiel was die Verwaltung der Finanzen oder das Zusammenspiel in Form einvernehmlicher Entscheidungen betrifft.“ Die RKZ sei „erfreut, dass der Bericht das duale System mehrfach positiv würdigt“. Daniel Kosch nimmt als Beobachter am Synodalen Weg in Deutschland teil und hat dort immer wieder Schweizer Perspektiven eingebracht.

„Für die Glaubwürdigkeit und Ernsthaftigkeit des Prozesses ist es unabdingbar, dass die weiteren Schritte unter Einbezug von Frauen festgelegt werden“

Stetter-Karp: Änliche Anliegen wie in Deutschland

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) Irme Stetter-Karp erklärte kath.ch „Der Bericht, der aus der Schweiz nach Rom ging, zeigt, dass die Anliegen der Katholikinnen und Katholiken ähnlich sind wie die ihrer deutschen Glaubensgeschwister.“ Für sie sei dabei der Mittelpunkt „die Kirche in Bewegung zu versetzen!“ Sie betonte wie wichtig es ist, dass in der Kirche die Vielfalt des menschlichen Lebens akzeptiert und Macht geteilt wird.

Kritik an der Synode 23: „Nur Bischöfe reden mit“

Die RKZ sieht Ähnlichkeiten zwischen dem Schweizer Bericht und anderen Länderberichten. Denn auch anderswo sei der Wunsch nach Reformen stark: «Es ist nun wichtig, dass diese Gemeinsamkeiten sichtbar werden und kraftvoll in die Bischofssynode 2023 eingebracht werden», sagt Daniel Kosch.

Kritisch sieht der RKZ-Generalsekretär, dass an der Bischofssynode „nur Bischöfe mitreden" sollen. „Für die Glaubwürdigkeit und Ernsthaftigkeit des Prozesses ist es unabdingbar, dass die weiteren Schritte unter Einbezug von Frauen festgelegt werden", sagt Renata Asal-Steger.

Die RKZ kündigte an, an ihren nächsten Sitzungen den synodalen Bericht „vertieft zu analysieren und sich auf nächste Schritte zu verständigen“.

(kath.ch -schw)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

19. August 2022, 10:30