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Schönborn: Krisenzeiten erfordern „Miteinander statt Ausgrenzung“

Für ein stärkeres Miteinander und weniger „Vernaderung“ hat sich Kardinal Christoph Schönborn ausgesprochen. Angesichts der Krise und Teuerungen, die bereits jetzt die Menschen belasten, sei es notwendig, „alle Kräfte zu bündeln“.

„Statt einander zu vernadern und permanent die Fehler der anderen zu suchen, müssen wir die Frage stellen, was jetzt in dieser Zeit gefragt ist“ - und dies sei das Teilen des „Brotes der Aufmerksamkeit, der Güte, des Verstehens und des Willens, miteinander zu gehen“, sagte der Wiener Erzbischof bei seiner Predigt im Rahmen der traditionellen Fronleichnamsprozession durch die Wiener Innenstadt.

Es sei zwar „bereits viel Gutes geschehen“, würdigte Schönborn explizit das Bemühen der Regierung, die finanziellen Belastungen insbesondere bei Familien, Alleinerziehenden und Menschen in Notsituationen durch das jüngst angekündigte Entlastungspaket abzufedern. Es gelte, auch weiterhin so zusammen zu helfen, „dass diese Zeit nicht zu einer Not-Zeit wird“, appellierte Schönborn am Michaelerplatz an die traditionell an der Prozession teilnehmenden Vertreter von Regierung, Parteien und Stadt. Dazu brauche es das „Brot der Gemeinsamkeit“. Wenn dieses Brot fehle, „dann geht es einem Land nicht gut“.

Das Fronleichnamsfest stelle in besonderer Weise die Eucharistie bzw. die Verehrung des eucharistischen Brotes in den Mittelpunkt. Neben der religiösen Deutung des Brotes als Leib Christi verweise das Fest aber auch darauf, „dass das Brot heilig ist“, erinnerte der Kardinal. In früheren Zeiten sei es „unvorstellbar“ gewesen, Brot einfach wegzuschmeißen. Es sei viel zu kostbar gewesen. Ähnliches spüre man heute, wenn man Berichte über die Millionen Tonnen Getreide in den ukrainischen Getreidespeichern verfolge, die nicht dorthin gelangen, wo sie am dringendsten gebraucht würden: in den Ländern des Südens.

(kap – mg)

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16. Juni 2022, 11:23