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Ein leuchtendes Zeichen des Friedens aus Ungarn Ein leuchtendes Zeichen des Friedens aus Ungarn 

D: Frieden ist die Frucht von Gerechtigkeit

Die Generalsekretäre der nationalen Kommissionen von Pax et Justitia betonen bei ihrem Treffen in Szombathely, dass die Ukraine ein Recht auf Selbstverteidigung und Waffenlieferungen habe. Sie weisen ebenso darauf hin, der Blick solle stets auf die Ärmsten und Gefährdesten gerichtet werden.

Die Generalsekretäre der nationalen Kommissionen von Justitia et Pax tagten am vergangenen Wochenende in Szombathely (Ungarn). In ihrer daraufhin veröffentlichten Erklärung bekräftigen sie, dass auf der Grundlage der christlichen Werte und Überzeugungen Diplomatie unverzichtbar bleibe, aber einige Prinzipien nicht verhandelbar seien, insbesondere die Achtung der Würde jedes Menschen, die Universalität und Unteilbarkeit der Menschenrechte und das Nicht-Angriffsgebot, das die Grundlage für friedliches Zusammenlebens sei.

Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht müssten als Voraussetzung für Heilung und Versöhnung konsequent aufgearbeitet werden, so die Generalsekretäre in ihrer Erklärung. Die katholische Friedenslehre unterstütze das individuelle und kollektive Recht auf Selbstverteidigung und das internationale Recht, Dritte um Unterstützung zu bitten. „Aus unserer Sicht ist daher das Recht der Ukraine, sich selbst zu verteidigen, unbestreitbar, und alle Waffenlieferungen, die die Verteidigung des Landes im Rahmen der Gebote der Verhältnismäßigkeit und des humanitären Völkerrechts ermöglichen, sind legitim“, so die Generalsekretäre. Bezüglich der Waffenlieferungen, die „auf der Grundlage von Menschenrechten nur das letzte Mittel sein dürfen und auf humanitären Prinzipien beruhen müssen", weisen die Generalsekretäre darauf hin, dass sich „die wirtschaftlichen Interessen der Waffenindustrie nicht einmischen“ dürften. Ziel sollten auch in Zukunft die Lösung von Konflikten und deren Prävention bleiben.

Die Generalsekretäre kritisieren, Europa habe die Warnungen mehrerer Nachbarländer vor einer drohenden Aggression ignoriert; die Bemühungen um Abrüstung wären unzureichend gewesen. „Außerdem müssen die europäischen Länder anerkennen, dass wir in anderen Zusammenhängen und vor dem Hintergrund vermeintlicher wirtschaftlicher Interessen grundlegende Menschenrechte und eine ganzheitliche menschliche Entwicklung vernachlässigt haben,“ so die Generalsekretäre. Dafür entschuldigen sie sich bei den Schwestern und Brüdern in der Ukraine.

In der Geburtsstadt des hl. Martin hörten die Teilnehmenden die Lebenszeugnisse verschiedener Christen, die gerade in diesen schweren Zeiten als Vorbilder dienen können, und kamen zu dem Schluss: „Sie lehren uns, dass wir keine Entscheidungen aus Angst und Selbstgefälligkeit treffen dürfen. Als Christen sind wir dazu aufgefordert, unseren Fokus immer auf die Ärmsten und die am meisten Gefährdeten zu richten.“

Am Ende der Erklärung drücken die Generalsekretäre ihre Hoffnung auf ein Kriegsende und eine freie, sichere und unabhängige Ukraine aus. Man hoffe, dass die Vertriebenen gut versorgt werden, Europa seine Solidarität mit unter Hunger und Durst leidenden Ländern zeige, Konzerne mit ihrem Profit die Ärmsten unterstützen, die Ukraine Unterstützung zur Aufklärung von Kriegsverbrechen erhält, Kriegsopfer nicht vergessen werden, der „Green Deal“ zum Verzicht auf fossile Energie voranschreite, und die Staaten den Wiederaufbau in der Ukraine unterstützen. Weiters hoffen sie, dass die Vereinten Nationen als wirksames Mittel zur Konfliktlösung wiedererstarken, die Kirchen mit öffentlichen Repräsentanten in gefährdeten Ländern zusammenarbeiten und die ökumenischen Gebete ein Lichtstrahl in einer von Krieg zerrissenen Welt sein mögen.

(pm – mr)

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17. Mai 2022, 10:19