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Ein Metall-Sammler in Hanoi Ein Metall-Sammler in Hanoi 

D: „Vietnam schränkt Grundrechte deutlich ein“

Vertreter der katholischen Kirche in Deutschland haben Einschränkungen der Menschenrechte in Vietnam kritisiert. Bischof Bertram Maier forderte mehr Solidarität mit den dort lebenden Christen.

In der Verfassung des kommunistisch regierten Staates seien zwar Grundrechte wie Presse- und Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit sowie Religions- und Glaubensfreiheit festgeschrieben, sagte der Augsburger Bischof am Mittwoch in Bonn. „Diese Grundrechte sind jedoch durch staatliche Restriktionen und Sonderbefugnisse der Behörden deutlich eingeschränkt“, beklagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz bei der Präsentation einer neuen Broschüre der Bischofskonferenz mit dem Titel „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit – Vietnam“.

Diskriminierungen und Streit um Grund und Boden

Christen litten vor allem in entlegeneren Gegenden im Süden und Norden des Landes unter erheblicher Diskriminierung, sagte Meier. Dazu gehörten auch Auseinandersetzungen um kirchliches Eigentum an Grund und Boden. „Die schlagartige Zerstörung und der Abriss von Kirchen und Klöstern sind immer wieder Teil der staatlichen Unterdrückung.“

Der Präsident des Internationalen Katholischen Missionswerks Missio in Aachen, Dirk Bingener, unterstrich die Bedeutung von Bildungsarbeit in dem südostasiatischen Land. „Eine umfassende Bildung kann die Menschen dazu befähigen, ihre Rechte zu erkennen und mutig dafür einzutreten.“

Vietnam im Zentrum des Weltgebetstages

Vietnam steht beim diesjährigen Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen im Mittelpunkt, der am 26. Dezember in allen deutschen Bistümern begangen wird. Die Kirche gedenkt am zweiten Weihnachtsfeiertag des heiligen Stephanus. Er gilt als erster bekannter Märtyrer der Christenheit. Von etwa 97.3 Millionen Menschen in Vietnam sind mehr als sieben Millionen Katholiken. Vietnam und der Heilige Stuhl unterhalten keine offiziellen diplomatischen Beziehungen; seit den 1990er Jahren verhandeln Delegationen unter Leitung der jeweiligen Vize-Außenminister jedoch ein- bis zweimal jährlich über aktuelle Kirchenfragen einschließlich der Ernennung von Bischöfen.


(kna/vatican news – pr)
 

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01. Dezember 2021, 13:01