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Kardinal Pietro Parolin Kardinal Pietro Parolin 

Schweiz: Kardinal Parolin trifft Reformierte

Am zweiten Tag seiner Schweiz-Reise hat der vatikanische Kardinalstaatsekretär Pietro Parolin an diesem Montag in Bern den Vizepräsidenten der Eidgenossenschaft Ignazio Cassis besucht. Auf dem Programm stand auch eine Visite bei der reformierten Gemeinde in der Schweizer Bundeshauptstadt.

Mario Galgano – Bern

Anlass des Besuchs von Kardinal Pietro Parolin in der Schweiz ist die Feier des 100-Jahr-Jubiläums der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen der Schweiz und des Heiligen Stuhls. Am Montag traf sich Parolin zunächst in Bern mit dem Schweizer Bundesrat und Außenminister Ignazio Cassis zu offiziellen Gesprächen. Anschließend waren beide zu Gast bei der Evangelisch-Reformierten Kirche Schweiz. Die offizielle Feier des Jubiläums findet am Montagnachmittag an der Universität Fribourg statt.

Besuch bei den Reformierten

Das Besondere an dem Besuch Parolins bei der reformierten Gemeinde in Bern ist, dass er an der Sitzung des reformierten Kirchenparlaments, der nationalen Synode, beiwohnt; das ist das höchste Gremium der reformierten Kirche. Die Teilnahme gilt als wichtigstes ökumenisches Zeichen. Andererseits kann Parolin von dem Treffen auch Erfahrungen für die Weltsynode zum Thema Synodalität sammeln. 

In seiner Ansprache ging Parolin auf den Schweizer Landespatron Bruder Klaus ein, zitierte aber auch den Schweizer Gründer der reformierten Kirche Huldrych Zwingli.

Offizieller Gastgeber des Besuchs aus Rom ist nicht die Bischofskonferenz, sondern der Bundesrat (Schweizer Regierung). Letztes Jahr sollte die Parolin-Reise in Lugano an der Theologischen Fakultät beginnen. Dies wurde nicht nachgeholt. Stattdessen besuchte Parolin das Benediktinerkloster Einsiedeln und den Wallfahrtsort Flüeli-Ranft in der Zentralschweiz.

Eingang zur Aula Magna der Uni Fribourg mit den Fahnen der Schweiz und Vatikan
Eingang zur Aula Magna der Uni Fribourg mit den Fahnen der Schweiz und Vatikan

Am Montagnachmittag wird dann eine zweitägige Konferenz eröffnet, bei der es um die historisch-theologische Aufarbeitung der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Eidgenossenschaft geht. Am Dienstag wird dann unter anderem das Doktoratsthema und Buch von Mario Galgano vorgestellt: „Das Bild der Schweiz bei den Papstgesandten“, das in diesem Jahr im De-Guyter-Verlag erschienen ist. Während die Schweiz erst seit 100 Jahren offiziell diplomatische Beziehungen mit dem Apostolischen Stuhl pflegt, gehört die Nuntiatur in der Eidgenossenschaft zu den ältesten mit festem Sitz. Sie wurde 1586 in Luzern eingerichtet. Diese wurde bis zum Kulturkampf 1873 aufrecht erhalten. Zum Abschluss der Tagung moderiert der Redakteur von Radio Vatikan einen „Runden Tisch“ mit dem Apostolischen Nuntius in Bern, Erzbischof Martin Krebs, und dem Schweizer Botschafter beim Heiligen Stuhl, Denis Knobel. Es geht dabei um die aktuellen diplomatischen Herausforderungen. So residiert der Schweizer Botschafter nicht in Rom, doch derzeit diskutiert die Schweizer Politik über einen festen Sitz des Botschafters in der Ewigen Stadt.

(vatican news)

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08. November 2021, 12:22