Jugendliche bei einer Demonstration Jugendliche bei einer Demonstration 

D: Ressourcen für Jugendarbeit sichern

Unter sich verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen braucht es auch weiterhin einen aufmerksamen Blick auf die Zielgruppen - und die Sicherstellung von Ressourcen für Jugendarbeit. Das ist die Bilanz der Jahreskonferenz der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz, die an diesem Freitag in Weimar zu Ende gegangen ist.

Seit Dienstag trafen sich rund 70 Vertreter der katholischen Jugendpastoral in Präsenz und digital, um über die Herausforderungen zu diskutieren, die die Corona-Pandemie für die katholische Jugendpastoral mit sich bringe. Dabei wurde auch die Frage gestellt, was Jugendliche jetzt besonders bräuchten. An der Tagung nahmen außerdem Akteure aus der nichtkirchlichen Jugendarbeit teil.

Der neue Vorsitzende der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz, Weihbischof Johannes Wübbe aus Osnabrück, betonte: „Es braucht Brückenbauerinnen und Brückenbauer, welche das theoretische Konstrukt nun lebendig werden lassen. Nutzen Sie die Leitlinien als Orientierung für die Weiterentwicklung der Jugendpastoral vor Ort, für die Sie zusammen mit Ihren Mitarbeitenden verantwortlich sind.“

Risiko für psychische Erkrankungen wegen Pandemie gestiegen

Der Psychologe, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut Björn Enno Hermans aus Essen betrachtete die aktuelle Situation von Kindern und Jugendlichen aus psychosozialer Sicht. Er führte aus, dass sich deutliche Auswirkungen der Pandemie auf Jugendliche feststellen lassen. So sei bei Jugendlichen das Risiko für psychische Erkrankungen gestiegen. Problematisch sei vor allem die mangelnde Vorhersehbarkeit und Planbarkeit. Gleichzeitig ließen sich aber auch positive Aspekte wie zum Beispiel eine gestiegene Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt sowie digitale Kompetenzen beobachten.

„Entscheidend dafür, als wie belastend junge Menschen diese Extremsituation wahrnehmen, ist das Gefühl der Verstehbarkeit, das Gefühl der Handhabbarkeit und das Gefühl der Sinnhaftigkeit“ so Professor Hermans. Mit ihren Beziehungsangeboten könne Jugendpastoral einen wertvollen Betrag zur Resilienz junger Menschen leisten.

Die Leiterin der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj), Bianka Mohr, zeigte sich am Ende der Konferenz zuversichtlich: „Die gemeinsamen Beratungen haben den Fokus auf das Wesentliche in der Jugendpastoral geschärft: junge Menschen erwarten attraktive, authentische Beziehungsangebote, gerade in der so schwierigen Zeit der Pandemie. Die neuen Leitlinien zur Jugendpastoral betonen die Vielfalt weltanschaulicher Deutungsangebote, in der sich Jugendpastoral wiederfindet. Diese beiden Herausforderungen nehmen wir an.“

(pm – mg)

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12. November 2021, 12:07