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Dag Heinrichowski SJ, 30 Jahre alt, empfängt in Hamburg die Priesterweihe. 2016 war er Praktikant bei uns. Dag Heinrichowski SJ, 30 Jahre alt, empfängt in Hamburg die Priesterweihe. 2016 war er Praktikant bei uns. 

Von Radio Vatikan zum Priester: Dag Heinrichowski empfängt Weihe

Ein früherer Praktikant von Radio Vatikan wird Priester: Der Jesuit Dag Heinrichowski (30) empfängt an diesem Samstag in seiner Heimatstadt Hamburg die Weihe. Das Sakrament spendet ihm Kardinal Anders Arborelius aus Stockholm.

Gudrun Sailer - Vatikanstadt

Heinrichowski ist in Hamburg 1991 geboren und aufgewachsen. Nach dem Abitur und einem Freiwilligen Sozialen Jahr in einer Suppenküche unweit der Reeperbahn trat er ins Priesterseminar Frankfurt/Main ein. Zum Theologiestudium zog es ihn nicht wie manche andere in den Süden, sondern zunächst in den Norden: nach Schweden, an das von Jesuiten geleitete Newman-Institut in Uppsala. Wenig später trat Heinrichowski in den Jesuitenorden ein.

Nach einem zweimonatigen Praktikum 2016 bei Radio Vatikan, das damals ebenfalls noch von Jesuiten geleitet wurde, und einer weiteren Station im Canisius-Kolleg in Berlin schloss er sein Theologiestudium in Paris ab, wo er auch die Diakonenweihe erhielt. Seit Herbst 2021 wirkt Dag Heinrichowski SJ als Geistlicher Leiter der „Katholischen Studierenden Jugend" in Hamburg.

Priester sein heute in Deutschland

Vor seiner Priesterweihe fragten wir den Jesuiten, welche Art von Priester er gerne sein möchte.

„Eine Sache, die ich als Priester möchte, ist der Kirche ein Gesicht zu geben: ein Gesicht, das vielleicht eher bereit ist Verletzlichkeit zu zeigen, als zu verletzen. Vielleicht einfach Erfahrung mit Gott möglich zu machen, ihn im Alltag zu entdecken. Das ist eine Dimension des priesterlichen Dienstes für mich, die mir wichtig erscheint und mir auch am Herzen liegt.“

Hier zum Hören:

Jesuiten: Verschieden, aber gemeinsam

Dag Heinrichowski ist der einzige deutsche Jesuit, der 2021 die Priesterweihe empfängt. Der mitgliederstärkste katholische Männerorden dünnt in Europa aus – und hätte dabei so viel zu geben, ist der Hamburger überzeugt.

„An den Jesuiten fasziniert mich, dass wir in so großer Unterschiedlichkeit und Verschiedenheit dann doch gemeinsam in einer Sendung unterwegs sind und auch versuchen, uns immer wieder für diese Sendung verfügbar zu machen. Zu schauen, was gerade anliegt. Dass wir nach dem ,Magis‘, nach dem ,Mehr‘, Ausschau halten - oder ganz klassisch formuliert, die  größere Ehre Gottes suchen.“  

Rom und die Welt

Der junge Jesuit ist schon ein wenig herumgekommen, hat in der Ausbildung Schwedisch und Französisch gelernt und auch ins Italienische hineingeschnuppert. Ganz abgesehen vom Sprachlichen: Die zwei Monate in Rom bei Radio Vatikan gehören für Dag Heinrichowski zum weltkirchlich-kulturellen Gepäck, das er mit in seinen priesterlichen Dienst nimmt.

„Den Blick auf den Petersdom auf dem Weg zur Arbeit werde ich nicht vergessen, und irgendwie vielleicht auch den Blick vom Petersdom oder aus dieser römischen Perspektive auf die Weltkirche mit ihren verschiedenen Sprachen und Fragen. Diese Luft, die macht einfach Freude! Und ja, was auch bleibt, ist der Versuch der Redaktion, das, was der Papst sagt und tut und das, was in der Kirche geschieht, wirklich zu verstehen und einzuordnen, statt eine schnelle Schlagzeile zu produzieren. Ich glaube, das ist in vielen Bereichen und Beziehungen wichtig.“

(jesuiten/vatican news – gs)

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21. Oktober 2021, 15:39