Auch Fridays for Future stimmt sich auf den Weltklimagipfel Anfang November ein - hier bei einem Protest in London Auch Fridays for Future stimmt sich auf den Weltklimagipfel Anfang November ein - hier bei einem Protest in London 

D: Bischofskonferenz vor Weltklimagipfel hoffnungsvoll

Vor dem Weltklimagipfel in Glasgow, der vom 31. Oktober bis 12. November stattfindet, zeigt sich die Deutsche Bischofskonferenz hoffnungsvoll. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, verspricht sich angesichts der dramatischen Bedrohungen des Planeten klare Signale, dass die internationale Staatengemeinschaft willens und dazu in der Lage ist, die Erderwärmung auf 1,5°C zu begrenzen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Übernahme von Schöpfungsverantwortung nennt Bätzing einen Kernbestandteil des christlichen Glaubens. „Wir Menschen haben den Auftrag, den Planeten Erde als gemeinsames Haus für alle Geschöpfe zu bewahren. Nach unserem Menschenbild sind alle als Kinder Gottes mit gleicher Würde ausgestattet und haben einen Anspruch auf menschenwürdige Lebensbedingungen“, so Bischof Bätzing. Im Kampf gegen den Klimawandel stehe nun ein entscheidendes Jahrzehnt bevor. Bätzing sieht vor allem die großen Industrienationen im Kampf gegen den Klimawandel gefordert, denn sie seien hauptsächlich für den hohen CO2-Ausstoß verantwortlich, unter dem die Ärmsten am meisten leiden. Partikularinteressen dürften einer Lösung der Krise und damit dem Gemeinwohl nicht im Weg stehen.

„Die Staaten weltweit, insbesondere aber die Staaten der G20 und der G7, müssen dringend ihre Klimaschutzambitionen steigern.“

Konkret fordert Bätzing vom Weltklimagipfel: „Die Staaten weltweit, insbesondere aber die Staaten der G20 und der G7, müssen dringend ihre Klimaschutzambitionen steigern. Zudem braucht es eine Einigung auf koordinierte, kurze Zeitrahmen zur Überprüfung der Zielerreichung. Wichtig ist auch, dass die Finanzierungslücke für ärmere Länder beim Klimaschutz und der Anpassung an den bereits stattfindenden Klimawandel geschlossen wird“

CO2-Bepreisung mit sozialem Ausgleich

Außerdem brauche es „einen klaren, langfristig verlässlichen Rahmen und eine angemessene Bepreisung von CO2, damit wahrere Preise, die auch ökologische Kosten berücksichtigen, auf den Rechnungen stehen.“ Allerdings müsse man bei der Verhängung von Maßnahmen stets auch den sozialen Ausgleich im Blick haben. Das werde etwa durch die aktuelle Energiekrise deutlich. „Die derzeitige Energiekrise erfüllt mich mit Sorge, denn die sprunghaft steigenden Energiepreise treffen insbesondere Menschen mit niedrigem Einkommen und kleine Unternehmen hart. Wir müssen uns daran messen lassen, ob es uns gelingt, bei der Zukunftsaufgabe Klimaschutz niemanden zurückzulassen“, erklärt Bätzing.

Kirche wird ihren Beitrag leisten

Ausdrücklich betonte Bischof Bätzing, dass die katholische Kirche ihren Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten wolle. Dazu gehöre insbesondere die Arbeit der Hilfswerke, aber auch eine nachhaltige Energieversorgung von kirchlichen Gebäuden in Deutschland. „Viele Christinnen und Christen setzen sich mit großer Kraft für mehr Klimaschutz ein und dafür bin ich sehr dankbar. Als Kirche nehmen wir Schöpfungsverantwortung aus unserer glaubenden Haltung heraus wahr, die die Verantwortung für die Schöpfung, die wir als Geschenk sehen, ernst nehmen lässt“, so Bischof Bätzing.

Seit 1995 veranstalten die Vereinten Nationen jährlich eine Weltklimakonferenz. Heuer findet sie zum 26. Mal statt - vom 2. bis zum 12. November in Glasgow. Praktisch jeder Staat der Welt entsendet Vertreter, darunter etliche Regierungschefs, um auf der so genannten COP26 über Maßnahmen zum Klimawandel zu beraten. Auch weil im letzten Jahr aufgrund der Covid19-Pandemie der Gipfel entfiel, wird die heurige Konferenz mit großer Spannung erwartet. Viele Politiker, Aktivisten und Wissenschaftler setzen große Erwartungen in die diesjährige Konferenz. Ob sie diese Erwartungen erfüllt, wird sich zeigen.

(pm – gh)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

29. Oktober 2021, 15:25