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Die interreligiöse Nichtregierungsorganisation „Religions for Peace" (RfP) organisiert das jährliche Treffen von Religionsführern in Lindau am Bodensee Die interreligiöse Nichtregierungsorganisation „Religions for Peace" (RfP) organisiert das jährliche Treffen von Religionsführern in Lindau am Bodensee 

D: Weltreligionsführer-Treffen in Lindau mit Dialog-Appell eröffnet

Mit einem Appell für interreligiösen Dialog in der Diplomatie hat die Vollversammlung des Weltrats der Religionsführer im schwäbischen Lindau begonnen. Bis Donnerstag tauschen sich mehr als 600 Religionsvertreter, Diplomaten und Experten aus 90 Ländern bei der Konferenz des internationalen Religionsbundes „Religions for Peace" (Religionen für den Frieden, RfP) aus. Hauptthemen des überwiegend virtuellen Treffens: „Frieden und Sicherheit", „Umweltschutz" und „humanitäre Arbeit".

Der Augsburger katholische Bischof Bertram Meier wies bei der Eröffnungsfeier am Montag darauf hin, dass in den dringendsten globalen Fragen wie dem Klimaschutz Allianzen gebildet werden müssten, einschließlich der Religionen. Meier ist auch Vorsitzender der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog der Deutschen Bischofskonferenz. Der Bischof erinnerte an die gemeinsame Erklärung zur Geschwisterlichkeit aller Menschen von Papst Franziskus und Großimam Ahmad al-Tayyeb im Februar 2019 in Abu Dhabi. „Dieses Zeugnis einer inspirierenden interreligiösen Begegnung beschreibt eine Vision, in der Religionen nicht die Ursache des Problems sind, sondern Teil der Lösung." Gläubige Menschen hätten die von Gott gegebene Mission, Ungerechtigkeiten in ihrer eigenen Form aufzuzeigen und Verantwortung zu übernehmen.

Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, hob die Bedeutung des Glaubens für Frieden hervor. Daher sei der Dialog zwischen den Religionen wichtig. „Ich bin fest davon überzeugt, dass die besten Werkzeuge in unseren unterschiedlichen wertvollen religiösen Traditionen bereits umgesetzt sind." Das Gespräch dürfe aber keine Einbahnstraße sein, weder in Bezug auf die verschiedenen religiösen Traditionen noch auf die Generationen. Heinrich verwies auf Erfahrungen und Erfolge in Deutschland. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust sei klar gewesen, dass kein Mensch mehr wegen seines Glaubens verfolgt, geächtet oder gar hingerichtet werden dürfte.

Prominente Gäste und Redner

Bei dem Lindauer Treffen geht es unter anderem um Themen wie „Frieden und Sicherheit", „Umweltschutz" und „humanitäre Arbeit." Als Redner angekündigt sind etwa der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi und Gilles Carbonnier, Vizepräsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz. Vor Ort, in der Lindauer Inselhalle, werden rund 150 Gäste erwartet, virtuell erwarten die Veranstalter weitere 700 Menschen.

Religions for Peace

Religions for Peace" sich 1970 gegründet und ist nach eigenen Angaben die weltgrößte interreligiöse Nichtregierungsorganisation. RfP hat bereits mehrfach in Lindau getagt. 2019 hatte dort die Weltversammlung mit rund 900 Teilnehmern stattgefunden. 2020 folgte die größtenteils virtuelle Konferenz „Frauen, Glaube und Diplomatie" mit täglich rund 1.500 Teilnehmern aus mehreren Dutzend Ländern. RfP kooperiert in Lindau mit „Ring for Peace". Unter dieser Marke richtet die örtliche „Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft" die anstehende Zusammenkunft aus. 

(kna/swr - sst) 

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05. Oktober 2021, 09:46