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Franz Lackner, Erzbischof von Salzburg Franz Lackner, Erzbischof von Salzburg 

Erzbischof Lackner: Glaube braucht universitäre Theologie

„Der Glaube kommt nicht ohne eine starke universitäre Theologie aus“: Das hat Erzbischof Franz Lackner bei einem Treffen mit 80 Mitgliedern der „Arbeitsgemeinschaft katholischer Liturgiewissenschaftlerinnen und Liturgiewissenschaftler im deutschen Sprachgebiet“ (AKL) in Salzburg unterstrichen.

Im Gespräch mit dem AKL-Vorsitzenden Alexander Zerfaß bekannte sich der Bischofskonferenz-Vorsitzende laut Pressedienst der Erzdiözese Salzburg vom Freitag auch zum Erhalt der Standorte Theologischer Fakultäten in Österreich. „Die Studierenden und Seminaristen sollen in den Diözesen bleiben“, um den Kontakt und die Identität mit der Ortskirche zu erleben und zu vertiefen, sagte Lackner. Hintergrund ist eine - insbesondere in Deutschland geführte - Diskussion über Standorte katholischer Fakultäten.

Das Grundvertrauen zwischen Bischöfen und Theologen müsse stets neu errungen werden, damit eine sachliche Auseinandersetzung möglich bleibe, erklärte der Salzburger Erzbischof im offenen Gespräch mit den Liturgiewissenschaftlern. Immer wieder gehe es im Zueinander um das wechselseitige Dagegenhalten, welches zugleich auch ein Stützen sei.

Gemeinsam sprachen sich die Theologinnen und Theologen mit Lackner für eine Offensive zur Schaffung, Erhaltung und Vertiefung kirchlicher Berufe aus. Kirche könne insbesondere durch Liturgie mit ihren tiefen und jahrhundertelang erprobten Ritualen viel leisten und Menschen helfen, gerade existenzielle Herausforderungen zu bewältigen.

Für eine synodale Kirche

Am Ende des Austauschs gab Erzbischof Lackner den Theologen zwei Bitten mit. So wünscht er sich von allen ein „engagiertes Mittun“ am von Papst Franziskus ausgerufenen synodalen Prozess der Weltkirche. Vorzeichen solle dabei demütiges und lernbereites Fragen nach dem eigenen, aber auch nach dem Glauben des Anderen sein. Lackner betonte, dass es somit um den Glaubenssinn im Glaubensvollzug gehe, nicht zuerst um die diskursive Erörterung.

Angesichts der im deutschsprachigen Raum aktuellen Veränderungen bei den gesetzlichen Regelungen zum assistierten Suizid hofft der Bischofskonferenz-Vorsitzende auch auf eine liturgiewissenschaftliche Erforschung und regelmäßige Einbindung von Gebeten für Sterbende und für eine gute Sterbestunde im Leben der Kirche.

AKL-Tagung erstmals in Salzburg

Die Begegnung der Liturgiewissenschaftlerinnen und Liturgiewissenschaftler mit Erzbischof Lackner war Teil der AKL-Jahrestagung, die in dieser Woche erstmals in Salzburg stattfand. Bis Freitag setzen sich die Theologen dabei mit dem Thema „Liturgie - 'Werk des Volkes'? Gelebte Religiosität als Thema der Liturgiewissenschaft“ auseinander. Neben dem thematischen Schwerpunkt stellten die Liturgiker in Case-Studies und Werkstattgesprächen ihre Arbeiten und Projekte vor.

(kap – mg)

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27. August 2021, 15:23