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D: „Jüngerschaftsschule“ in Passau

Eine „Jüngerschaftsschule“ öffnet im Bistum Passau ihre Pforten. Am 4. Oktober soll für bis zu zwölf junge Menschen im „Home“ am Domplatz die Ausbildung beginnen. Kostenpunkt: 700 Euro im Monat.

Andrea Schwemmer vom „Start-up-Team“ des Projekts erklärte jetzt in einem Interview mit dem Internetportal katholisch.de, es gehe darum, „miteinander zu lernen, wie der christliche Glaube heute gelebt und neu vermittelt werden kann“. Dazu werde es verschiedene Ausbildungsprogramme geben. „Das soll mit der Zeit wachsen“, so Schwemmer.

„Beginnen werden wir mit der sogenannten J9, einem neunmonatigen Programm für 18- bis 30-Jährige. Das Vorbild für das Haus ist in Salzburg. Dort haben sie den Slogan ‚Jüngerschaft rund um den Küchentisch‘. Es geht in erster Linie darum, Jesus besser kennenzulernen und von ihm zu lernen. Die drei Bereiche, wie das im Haus vermittelt wird, sind Lehre, Gebet und Dienst am Nächsten – also die drei Grundvollzüge der Kirche.“

Gab grünes Licht für das Projekt: Bischof Oster von Passau
Gab grünes Licht für das Projekt: Bischof Oster von Passau

Im Erdgeschoss auch ein Bistro

Wesentlich für das „Home“ sei, „dass junge Leute gemeinsam auf dem Weg der Nachfolge unterwegs sind“. Neben einem öffentlichen Gebetsraum werde im Erdgeschoss des Hauses auch ein Bistro betrieben werden: Dort könnten „Begegnungen zwischen den Bewohnern und Gästen stattfinden und vor allem Gespräche über Gott und die Welt möglich sein“.

„Und es soll zugleich auch eines unserer karitativen Projekte sein, denn dort zahlt man, was man kann. Das soll auch Leuten die Möglichkeit geben, an einem sehr schönen Ort gut essen gehen zu können, die sich das sonst nicht leisten könnten.“

„Kein elitäres Projekt“

Auch in der Stadt Passau solle es „verschiedene Projekte und Initiativen“ geben, kündigte Schwemmer an. Ein typischer Tag im „Home“ werde mit Gebet und Vorträgen beginnen; am Nachmittag werde dann „das Gelernte praktisch vertieft, durch Workshops oder bei karitativen Projekten“. Abends gebe es unter anderem die Möglichkeit zur Teilnahme an einer heiligen Messe.

Kritik an dem Projekt wies Schwemmer in dem Gespräch zurück. Es bestehe keineswegs die Gefahr einer „elitärer oder sektenartigen Enge und Abgeschlossenheit“.

„Wenn wir das Haus ‚Exerzitienhaus’ nennen würden, gäbe es wahrscheinlich weniger Bedenken, sondern es wäre ganz klar, dass wir versuchen, einen Ort zu bieten, an dem Menschen, die eine Sehnsucht nach Vertiefung im Glauben haben, dieser Sehnsucht nachgehen können. Vielleicht ist die J9 vergleichbar mit langen Exerzitien.“

(katholisch.de – sk)
 

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17. August 2021, 12:49