Marx (l.) bei einer Messe in Berlin mit Kardinalstaatssekretär Parolin (r.) Ende Juni Marx (l.) bei einer Messe in Berlin mit Kardinalstaatssekretär Parolin (r.) Ende Juni 

D: Kardinal Marx macht sich Gedanken übers Priesteramt

Für Kardinal Reinhard Marx ist der Priester nach eigenen Worten „ein Mensch, der in der Feier der Liturgie und im Leben ein Zeichen ist für die Gegenwart Christi unter uns“.

Das sagt der Erzbischof in der Reihe „Zum Sonntag“, die an diesem Samstag in Bayern 2 gesendet wird. Angesichts kritischer Fragen zum Priestertum ist es laut Marx richtig, „dass wir über vieles offen und kontrovers diskutieren“. Jedoch müsse auch grundsätzlich gefragt werden: „Was macht das Besondere des Priesteramtes aus und was ist eigentlich der Auftrag eines Priesters? Wozu gibt es Priester?“

Nicht die Priesterweihe mache sie zu etwas Besonderem, sondern: „Was den Dienst des Priesters besonders macht, ist, dass er Christus anzieht, also Christus darstellen soll, vor allem in der Feier der Heiligen Messe.“ Das könne wörtlich verstanden werden, da bei der Priesterweihe jedem Neupriester ein Messgewand übergeben und angezogen werde.

„Keine Überhöhung des Priesters“

Das Messgewand symbolisiere Christus selbst, so der Kardinal. „Das meint jedoch keine Überhöhung des Priesters, denn auch prächtige Messgewänder sollen nicht den Priester in den Mittelpunkt stellen, sondern Christus, der die Mitte der Feier ist.“

Das Messgewand ist laut Marx daher „kein Gewand, das den Priester von den Menschen trennt“, sondern es stehe für Christus, „der das menschliche Leben in allem mit gegangen ist und nah bei den Menschen ist“. Daraus leite sich der priesterliche Auftrag ab. Bei aller „notwendigen und hilfreichen Kritik am Priesteramt“, so der Kardinal, „bin ich froh, dass es viele Priester gibt, die sich diesem Anspruch Tag für Tag stellen“.

(kna – sk)
 

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03. Juli 2021, 10:19