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Das Bistum Mainz hat nun eine Frauenkommission Das Bistum Mainz hat nun eine Frauenkommission  

Deutschland: Erste Frauenkommission im Bistum Mainz

Rund 260 Frauen haben diesen Samstag bei einer Online-Konferenz die erste Frauenkommission des Bistums Mainz gewählt. Die konstituierende Sitzung ist für den 15. September angesetzt.

Zwölf von 33 Kandidatinnen wurden gewählt; die Altersspanne der Teilnehmerinnen reichte von 21 bis 70 Jahren aus dem ganzen Bistum, hieß es in einer Pressemitteilung. Die Frauen tauschten sich demnach online in sieben Kleingruppen zu den Themen Leitung, Sprache, strukturelle Ungerechtigkeit, Verkündigung, Sichtbarkeit, Frauenleben und sexualisierte Gewalt aus. Diese Themen sollen auch die Grundlage für weitere Beratungen in der Kommission bilden. Bei der ersten Sitzung im Herbst soll dann die Vorsitzende gewählt werden. 

Die Frauenkommission ist laut vorläufiger Geschäftsordnung (Amtsblatt vom 20.7.2020) das Gremium, „in dem die Reflexion und Ausarbeitung von Schritten“ darüber stattfindet, wie sich die „Beteiligung von Frauen, sowie Geschlechtergerechtigkeit auf allen Ebenen und in den Strukturen fördern und umsetzen lässt“. Die Kommission wird für zwei Jahre gewählt und berät den Bischof und den Diözesanpastoralrat. Frauen von der kfd und und dem KDFB hatten Bischof Peter Kohlgraf die Einrichtung einer Frauenkommission vorgeschlagen, in der die Fragen von Frauen aufgegriffen und in den Prozess des Pastoralen Weges eingebracht werden sollen. Der Bischof hatte diesen Vorschlag zusammen mit dem Diözesanpastoralrat angenommen und die Einrichtung einer Frauenkommission beauftragt. 

Mehr als nur "Quoten-Kommission" sein

„Wir müssen diesen Schwung nutzen, um wirklich Schritte der Veränderung zu gehen. Wenn nichts passiert, und die Frauenkommission als Trostpflaster gesehen wird, wäre das nicht nur ein Schaden für die Geschlechtergerechtigkeit im Bistum“, mahnte Barbara Wolf, Geschäftsführerin der Frauenkommission. 

„Wenn nichts passiert, und die Frauenkommission als Trostpflaster gesehen wird, wäre das nicht nur ein Schaden für die Geschlechtergerechtigkeit im Bistum“

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf betonte, dass Gleichberechtigung von Frauen nicht nur in der Kirche ein Thema sei. Etwa, wenn es um Aspekte wie gleiche Bezahlung oder Gewalt gegen Frauen gehe, oder um Unterstützung für pflegende Angehörige. „Das sind Themen in unserer Gesellschaft, bei denen Frauen oft noch auf dem zweiten Rang sind, und das kann einfach nicht sein.“

Die Frauenkommission seines Bistums könnte„in bestimmten Bereichen zu Vorreitern in der Gesellschaft" werden, so Bischof Kohlgraf: „Ich kann mir vorstellen, dass wir einen wichtigen Beitrag leisten für den Synodalen Weg hier in Deutschland, und auch weltweit.“ Vielleicht bekomme dann manch anderer Bischof ebenfalls Lust, eine Frauenkommission zu gründen. 

(pm - sst)

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20. Juni 2021, 10:09