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Ss Trinitatis in Dresden Foto: David Maximilian Rothe Ss Trinitatis in Dresden Foto: David Maximilian Rothe 

D: 100 Jahre Wiedererrichtung des Bistums Dresden-Meißen

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, hat das Bistum-Dresden diesen Sonntag bei einem Festgottesdienst zum 100-jährigen Jubiläum gewürdigt. Stets habe die Kirche in der Mitte Europas wechselvolle und herausfordernde Zeiten erlebt. Auch die vergangenen 100 Jahre seit der Wiedererrichtung des Bistums seien hier keine Ausnahme gewesen.

„Mit großem Respekt und tiefem Dank schaue ich auf Ihr Glaubenszeugnis hier in Sachsen und Ostthüringen und auf das lebendige Zeugnis Ihrer Vorfahren, denn die äußeren Gegebenheiten waren selten einfach“, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Die insgesamt mehr als tausendjährige Geschichte des christlichen Glaubens auf dem Boden des Bistums unter Sachsen und Sorben, sei Beispiel dafür, „wie aus Zerstörung und schrecklichem Untergang neue Energie und neue Schönheit erwachsen können". Dies führe auch Dresden „als Stadt selbst eindrucksvoll vor Augen“, so Bischof Bätzing laut einer Pressemitteilung.

Der Bischof von Dresden-Meißen, Bischof Heinrich Timmerevers
Der Bischof von Dresden-Meißen, Bischof Heinrich Timmerevers

Im Jahr 1921 erhob Papst Benedikt XV. die Apostolische Präfektur Meißen zum Bistum Meißen, der heutigen Diözese Dresden-Meißen. 2021 feiert das ostddeutsche Bistum daher den 100. Jahrestag dieses für das katholische Leben in Sachsen und Ostthüringen historischen Ereignisses. Zum Festgottesdienst diesen Sonntag waren neben Bischof Bätzing  auch der Bischof von Dresden-Meißen, Bischof Heinrich Timmerevers, Erzbischof Dr. Heiner Koch (Berlin), Bischof Clemens Pickel (Saratow/Russland), der frühere Bischof von Dresden-Meißen Bischof em. Joachim Reinelt, und der frühere Bischof von Görlitz und Augsburg Bischof em. Dr. Konrad Zdarsa nach Dresden gekommen.. Parallel zur Eucharistiefeier in der Kathedrale von Dresden fanden in den Pfarrgemeinden des Bistums Jubiläumsgottesdienste statt.

Einige historische Hintergründe

Von Beginn an stand die Wiedererrichtung des Bistums Meißen im Zeichen starker Spannungen zwischen sorbischen und deutschen Katholiken, die von nationalistischen Bewegungen aufgeheizt wurden. Diese Spannungen milderten sich erst im Laufe einiger Jahrzehnte. Als bewusster Schritt zu einem eigenen Profil kann – neben anderem – die 1922 erfolgte Schließung des Wendischen Seminars in Prag verstanden werden, wo seit dem 18. Jahrhundert Priester für die Lausitz ausgebildet worden waren. An dessen Stelle trat 1927 das neugegründete Diözesan-Priesterseminar in Schmochtitz. Der Wegfall äußerer Beschränkungen, etwa bei der Niederlassung von Ordensgemeinschaften, führte trotz schwieriger Rahmenbedingungen in den Jahren von 1921 bis 1933 zu einem Aufblühen kirchlichen Lebens.

Nach 1945: katholische Vertriebene finden Heimat im Bistum

Die Aufnahme und Integration von vertriebenen Katholiken aus den deutschen Ostgebieten nach 1945 konnte – stärker als in anderen Teilen der SBZ/DDR – an die vorhandene kirchliche Infrastruktur anknüpfen. Die gewahrte territoriale Integrität des Bistums (bis auf vier Pfarreien, die nach dem Zweiten Weltkrieg an Polen fielen), die gemeinsame Erfahrung von zwei Diktaturen sowie Impulse zur kirchlichen Erneuerung wie die „Meißener Synode“ führen zu einem Zusammenwachsen von Katholiken unterschiedlicher Herkunft und zu einer „Bistumsidentität“.

Die seit der Wiedererrichtung avisierte Verlegung des Bischofssitzes nach Dresden und die Umbenennung in „Bistum Dresden-Meißen“ wurden schließlich 1980 realisiert. Im Zuge der Neuordnung der Bistumsgrenzen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR wurde das Bistum Dresden-Meißen schließlich 1994 dem Erzbistum Berlin als Suffraganbistum zugeordnet.

Ausführliche Informationen zu Geschichte des Bistums auf der Internetseite des Bistums Dresden-Meißen.

(pm/bistum dresden-meißen - sst)

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20. Juni 2021, 10:37