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Pater Alberich Maria Fritsche aus Senftenberg Pater Alberich Maria Fritsche aus Senftenberg 

D: Erste Priesterweihe in Neuzelle nach 250 Jahren

Im Bistum Görlitz findet an diesem Samstag eine ganz besondere Priesterweihe statt. Denn nach über 250 Jahren wird an diesem Wochenende im brandenburgischen Neuzelle wieder ein Zisterziensermönch zum Priester geweiht. Es ist Pater Alberich Maria Fritsche aus Senftenberg in der Lausitz. Über seinen Weg ins Kloster berichten unsere Kollegen von Radio Horeb.

Eigentlich wollte Fritsche in einem katholischen Krankenhaus eine Ausbildung zum Krankenpfleger machen. Doch mit den Sterbenden betete er lieber. Fritsche merkte, dass „Gott einen anderen Dienst für mich vorsah.“ Für eine kurze Auszeit ging er in die Zisterzienserabtei Stift Heiligenkreuz bei Wien. In einer Messe, die dort zur Beerdigung eines Paters gefeiert wurde, fühlte er sich in der Seele berührt.

Zum Nachhören - weshalb Dominik Fritsche Priester werden wollte

Zwei Freunden sagte er eine im Anschluss geplante Radtour ab, der junge Lausitzer blieb im Kloster, studierte Theologie – nun wird er Priester. „Es ist unverdient, dass ich Priester werden darf“, sagt Fritsche. „Es ist die Gnade Gottes, die von ganz vielen Menschen erbeten wurde – dass Christus mich als Jünger in seine Nachfolge ruft.“

Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt vollzieht die Weihe in der Klosterkirche durch Handauflegung und Gebet. Damit erhalten die im Jahr 2017 aus dem österreichischen Kloster Heiligenkreuz entsandten Mönche Zuwachs aus der Region. Sie hatten das traditionsreiche Kloster südlich von Frankfurt/Oder auf Einladung von Ipolt wiederbesiedelt und 2018 ein Tochterkloster von Heiligenkreuz mit dem Status eines Priorats gegründet.

Auslandsjahr in der Ukraine

Pater Alberich wurde als Dominik Fritsche in Lauchhammer geboren. Nach dem Abitur absolvierte er Praktika und ein Auslandsjahr in der Ukraine, wo er sich in einem Heim für Jugendliche engagierte.

Auf der Suche nach seinem persönlichen Lebensweg und seiner Berufung faszinierte ihn das klösterliche Leben mehr und mehr. Aber wer die Wahl hat, hat die Qual und die Suche nach dem richtigen Kloster war nicht ganz einfach. Rat holte sich Pater Alberich von einem geistlichen Begleiter, der vom Kloster Heiligenkreuz jedoch nicht ganz überzeugt war.

Pater Alberich hatte die Möglichkeit einigen Probetage vor Ort in Heiligenkreuz zu verbringen und das Kloster sowie die Hochschule kennenzulernen. Doch schnell wurde für Pater Alberich klar, dass diese Tage viel in seinem Leben verändert hatten und in ihm mehr und mehr die Entscheidung reifte ins Kloster eintreten zu wollen.

Als Priester und Ordensmann

Im Jahr 2013 hat Pater Alberich sein Studium an der Hochschule in Heiligenkreuz. Ein Jahr danach trat er ins Kloster ein. Im vergangenen Oktober wurde Pater Alberich dann zum Diakon geweiht. Ende April schloss er sein Philosophie- und Theologiestudium an der päpstlichen Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz mit dem Magister der Theologie ab. Mit seiner Priesterweihe bleibt Pater Alberich aber weiterhin dem Kloster Neuzelle erhalten und sieht vor allem im Bereich der Seelsorge seine künftige Aufgabe als Priester und Ordensmann.

Nach über 250 Jahren wird heute also im brandenburgischen Neuzelle wieder ein Zisterziensermönch zum Priester geweiht. Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt vollzieht die Weihe in der Klosterkirche durch Handauflegung und Gebet. Aber auch Abt Maximilian Heim aus dem Stift Heiligenkreuz wird bei der Priesterweihe konzelebrieren. Ein besonderes Ereignis, gerade für das Gebiet der Diaspora, denn 200 Jahre zuvor hatte Preußen die Neuzeller Besitzungen des Ordens verstaatlicht und die damaligen Mönche vertrieben.

(radio horeb – mg)

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22. Mai 2021, 00:20