Betroffene fühlen sich meist völlig alleingelassen Betroffene fühlen sich meist völlig alleingelassen 

D: ZdK richtet Arbeitskreis zu Missbrauch ein

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) will bei der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der Kirche mehr Flagge zeigen.

Die Frühjahrsvollversammlung des obersten katholischen Laiengremiums in Deutschland gab am Samstag den Startschuss für einen Prozess, der die Rolle katholischer Laien bei Missbrauchstaten in Pfarreien und Verbänden ausleuchten soll.

ZdK-Vizepräsident Wolfgang Klose kündigte an, dass ein neu eingerichteter Arbeitskreis des ZdK, der sich mit Missbrauch durch Laien befasst, im Mai seine Arbeit aufnehmen werde. Das Gremium soll sich mit den „begünstigenden Strukturen von Missbrauch“ beschäftigen, Betroffene zu Wort kommen lassen und Handlungsempfehlungen für Aufarbeitung und Prävention formulieren. Außerdem soll es die Aufarbeitungsprozesse in den Bistümern beobachten und Reformen einfordern.

Wegschauen trägt zu Missbrauch bei

Die Berliner Historikerin Birgit Aschmann, Mitglied im ZdK-Hauptausschuss und Mitglied der Vollversammlung des katholischen Reformprozesses des Synodalen Wegs, betonte, zu den Missbrauchstaten gehörten immer auch viele Menschen, die wegschauten, den Opfern keinen Glauben schenkten und sie zum Schweigen brächten.

Vertreter der Betroffenen appellierten an das ZdK, die Stimme der Opfer stärker zu hören und „endlich Flagge zu zeigen für die Betroffenen“. Sexuelle Gewalt durch Kleriker geschehe nicht im luftleeren Raum, erklärten die vier Mitglieder des von der Deutschen Bischofskonferenz eingerichteten Betroffenenbeirats, Johannes Norpoth, Kai Moritz, Lisa Scharnagl und Johanna Beck.

(kna – pr)
 

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24. April 2021, 14:41