Kardinal Rainer Maria Woelki Kardinal Rainer Maria Woelki 

D: Erzbistum Köln weist Vorstoß zur Bistumssynode zurück

Das Erzbistum Köln hat die Forderung des Diözesanrats nach einer Bistumssynode abgelehnt. Die dafür angedachte breite Beteiligung der Gläubigen wie beim diözesanen „Pastoralen Zukunftsweg“ wäre im kirchenrechtlich vorgesehenen Rahmen einer Bistumssynode nicht möglich.

Dies sagte eine Bistumssprecherin am Dienstag dem Portal katholisch.de auf Anfrage. „Im Gegensatz zu einer Diözesansynode – die eine Art Beratungsgremium von ausgewählten Laien und Priestern darstellt – fußt die Herangehensweise des Zukunftsweges auf einer sehr viel breiteren Basis."

Forderung nach breiter Beteiligung

Das Bistum reagiert damit auf die Forderung des Diözesanrates der Katholiken, der am Samstag die Einberufung einer Synode gefordert hatte, die gemeinsam von Bistumsführung und Laien geleitet werden solle und an der sich alle Akteure der Kirche beteiligen können sollten. „Wir müssen alles daransetzen, wieder einen echten Dialog zwischen dem Kardinal, den Verantwortlichen in Bistumsleitung und der Basis der Kirche zu schaffen“, erklärte dazu der Rats-Vorsitzende im Erzbistum, Tim-O. Kurzbach. „Wir laufen derzeit als Basis mit unseren Fragen und Anliegen gegen eine Gummiwand.“ Eine gemeinsam von Laien und Bistumsleitung geführte Synode müsse einen verbindlichen Rahmen für die Zukunft schaffen und die systemischen Ursachen für Missbrauch thematisieren, forderte Kurzbach.

Bereits 20.000 Menschen einbezogen

Dagegen betonte die Erzdiözese nun, dass im Zuge des 2015 begonnenen Zukunftswegs bereits 20.000 Menschen einbezogen worden seien. Dafür seien Beteiligungsformate entwickelt worden, „bei denen es gerade darum ging, dass jede und jeder, der sich für die Zukunft der Kirche im Erzbistum Köln einsetzen kann, dazu eine konkrete Möglichkeit hat“.

Im Januar hatte der Diözesanrat aus Protest am Vorgehen von Kardinal Rainer Maria Woelki bei der Missbrauchsaufarbeitung seine Mitwirkung am Pastoralen Zukunftsweg aufgekündigt. Diözesanrats-Vorsitzender Kurzbach erklärte im Kontext des aktuellen Vorstoßes nun, der Diözesanrat könne sich auch eine angepasste Form einer Diözesansynode vorstellen. Er nannte den Reformdialog Synodaler Weg als gutes Beispiel, in dem Bischöfe und Laienvertreter über die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland beraten.

(katholisch.de – pr)
 

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21. April 2021, 10:52