Der Synodale Weg wirbt für Dialog in der Segens-Frage Der Synodale Weg wirbt für Dialog in der Segens-Frage 

Deutschland/Österreich: Wunsch nach Dialog in der Segens-Debatte

Die Vorsitzenden des Forums „Leben in gelingenden Beziehungen“ des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland haben am Samstag eine Unterschriftensammlung der Initiative  #mehrSegen entgegengenommen und die Bedeutung von Gesprächen betont. Auch in Österreich wurden Unterschriften gesammelt.

Birgit Mock und Bischof Dieser, die Die Vorsitzenden des Forums „Leben in gelingenden Beziehungen“ des Synodalen Weges,  betonten in einer gemeinsamen Erklärung, die die deutsche Bischofskonferenz DBK veröffentlichte: „Die heute erhaltenen mehr als 2.600 Unterschriften von Seelsorgerinnen und Seelsorgern sind uns Mahnung und Auftrag für die weitere Auseinandersetzung auf dem Synodalen Weg, für die pastorale Realität in Deutschland Verantwortung zu übernehmen und ihr Anliegen in unsere Forums-Debatten aber auch hoffentlich bald in Gespräche mit römischen Stellen einzubringen. Der Dialog muss weitergeführt werden. Wir danken allen Seelsorgerinnen und Seelsorgern für diese Unterschriften, die letztlich Ausdruck dafür sind, wie tief sie sich in der Kirche verwurzelt fühlen.“

„Der Dialog muss weitergeführt werden“

Die Unterschriften von Seelsorgerinnen und Seelsorgern wurden von einem der Initiatoren, Pfarrer Burkhard Hose (Hochschulgemeinde Würzburg), übergeben. Die Initiative #mehrSegen, die Pfarrer Hose gemeinsam mit Pfarrer Bernd Mönkebüscher (Erzbistum Paderborn) gegründet hat, wirft einen kritischen Blick auf die am 15. März 2021 von der Kongregation für die Glaubenslehre veröffentlichte Note zum bleibenden Verbot der Segnung von Verbindungen gleichen Geschlechts. „Als Initiatoren bringen wir die Aktion bewusst in den Prozess des Synodalen Weges ein“, sagte Burkhard Hose bei der Übergabe in Bonn.

„Für die Einheit aller sorgen“

Bei der Unterschriftenübergabe erklärte Birgit Mock: „Es wird auch weiterhin notwendig sein, die Debatte um die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften zu führen. Stoppschilder helfen hier nicht weiter. Wir müssen die theologische Auseinandersetzung redlich führen. Hierfür liefert uns auch der verstorbene Theologe Eberhard Schockenhoff in seinem letzten Werk umfassende Ausarbeitungen.“ Bischof Helmut Dieser sagte, die römische Stellungnahme habe für „Irritation und Verärgerung“ gesorgt. „Mein Bemühen, sie in das synodale Suchen und Ringen bei uns einzuordnen, entspricht meiner bischöflichen Verantwortung, für die Einheit aller zu sorgen. Gerade in unserem Forum debattieren wir diese hoch aktuelle Thematik, deren Inhalte wir nach Rom tragen werden.“ Auch pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort ermutigte er, sich an der theologischen Debatte zu beteiligen. Eine „Anerkennung der Sexualität mit ihren vielfältigen Dimensionen und Veränderungen im Lebensverlauf“ komme letztlich auch der Würdigung einer sakramental geschlossenen Ehe von Mann und Frau zugute.“

Unterschriftensammlung auch in Österreich

In Österreich haben sich ebenfalls mehrere Seelsorgerinnen und Seelsorger an einer Unterschriftenaktion beteiligt, die von einer Arbeitsgruppe an der Universität Münster entworfen wurde. Diese zählt inzwischen 277 Unterschriften von Theologie-Professorinnen und -Professoren. 46 Professorinnen und Professoren davon lehren an Universitäten bzw. Katholisch-Theologischen Fakultäten in Österreich und Südtirol - darunter die Dekane Johann Pock (Wien), Alois Halbmayr (Salzburg), Christoph Heil (Graz) und Susanne Gillmayr-Bucher (KU Linz). Der Vatikan-Erklärung „mangelt [es] an theologischer Tiefe, an hermeneutischem Verständnis sowie an argumentativer Stringenz", heißt es in der Erklärung.

(dbk/kap - sst)

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27. März 2021, 15:46