Bischof Rudolf Voderholzer von Regensburg Bischof Rudolf Voderholzer von Regensburg 

D: Bischöfe Voderholzer und Oster zur Antwort der Glaubenskongregation

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat das Nein der Glaubenskongregation zur Segnung gleichgeschlechtlicher Verbindungen begrüßt. Ähnlich äußerte sich Bischof Oster von Passau. In der am Montag ergangenen Antwort des Dikasteriums hieß es, die katholische Kirche habe keine Vollmacht, Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts zu segnen.

Zwar erkenne die Kongregation bei solchen Projekten und Vorschlägen „den aufrichtigen Willen“ an, „homosexuelle Personen anzunehmen, sie zu begleiten und ihnen Wege des Glaubenswachstums anzubieten“. Da aber die Verbindungen von homosexuellen Paaren nicht dem göttlichen Willen entsprächen, könnten sie nicht gesegnet werden.

Voderholzer dankte der Kongregation, der er selbst als Mitglied angehört, für diese Klarstellung. Papst Franziskus habe die Veröffentlichung des Dokumentes und der begleitenden Erläuterungen gutgeheißen. Mit dem Papst und den Mitgliedern der Familiensynode von 2015 unterstreiche auch er, „dass jeder Mensch, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, in seiner Würde geachtet und mit Respekt aufgenommen werden soll und sorgsam zu vermeiden ist, ihn ,in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen'“ (Amoris laetitia 250).

„Lehre von ,Amoris laetitia' bekräftigt“

Mit ihrer Antwort, so der Bischof, bekräftige die Kongregation die Lehre des nachsynodalen Schreibens „Amoris laetitia“. Darin hatte der Papst ausgeführt: „Was die Pläne betrifft, die Verbindungen zwischen homosexuellen Personen der Ehe gleichzustellen, gibt es keinerlei Fundament dafür, zwischen den homosexuellen Lebensgemeinschaften und dem Plan Gottes über Ehe und Familie Analogien herzustellen, auch nicht in einem weiteren Sinn“ (AL 251). Mit der Weisung, Analogien und Ähnlichkeiten mit dem Ehebund auch in einem weiteren Sinne zu vermeiden, sei die Segnung von Verbindungen zwischen homosexuellen Personen ausgeschlossen.

Voderholzer erinnerte zudem, dass das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) über den Ehebund zwischen Mann und Frau in Übereinstimmung mit der Heiligen Schrift und der Tradition der Kirche lehre: „Durch ihre natürliche Eigenart sind die Institution der Ehe und die eheliche Liebe auf die Zeugung und Erziehung von Nachkommenschaft hingeordnet und finden darin gleichsam ihre Krönung. Darum gewähren sich Mann und Frau, die im Ehebund nicht mehr zwei sind, sondern ein Fleisch (Mt 19,6), in inniger Verbundenheit der Personen und ihres Tuns gegenseitige Hilfe und gegenseitigen Dienst und erfahren und vollziehen dadurch immer mehr und voller das eigentliche Wesen ihrer Einheit“ (Gaudium et spes 48).

Bischof Voderholzer ist seit 2014 Mitglied der vatikanischen Glaubenskongregation. Der Papst hatte ihn 2019 für weitere fünf Jahre berufen. Dadurch nimmt der deutsche Dogmatiker regelmäßig an Sitzungen in Rom teil.  

Bischof Oster dankbar über Klarstellung

Auch der Passauer katholische Bischof Stefan Oster ist nach eigenen Worten dankbar für die vatikanische Klarstellung, dass die Segnung gleichgeschlechtlicher Verbindungen weiterhin nicht möglich ist. Er verbinde mit dieser Äußerung des Lehramts die Hoffnung, dass sie Orientierung gebe und damit auch „größere Einmütigkeit" befördere, erklärte Oster am Montag in Passau. Denn die Glaubenskongregation habe mit der Bestätigung von Papst Franziskus die Klarstellung in einer Frage gebracht, die die Kirche in Deutschland, aber auch weltweit gerade intensiv beschäftigte und zu Polarisierungen führe.

Oster sagte, die römische Erklärung sei für ihn ein Auftrag, besonders auch auf die Menschen zuzugehen, die sich durch eine solche Hervorhebung des Ehesakraments zurückgesetzt oder verletzt fühlten: „Wir glauben, dass Gott das Heil von ausnahmslos jedem Menschen will - und dass wir als Kirche gerufen sind, die Wege des Heils immer neu als je einzelne und miteinander zu suchen."
 

(kna - cs/pr)

 

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15. März 2021, 15:15