Der arbeitsfreie Sonntag: Gelegenheit zu Auszeit und Gebet Der arbeitsfreie Sonntag: Gelegenheit zu Auszeit und Gebet 

D: Der Sonntag – ein Tag der Freiheit!

Anlässlich des Jubiläums „1.700 Jahre freier Sonntag“ erinnern die christlichen Kirchen an den bleibenden Wert eines arbeitsfreien Sonntags und die Wichtigkeit seines Schutzes. Am 3. März 321 hatte der römische Kaiser Konstantin den Sonntag zum reichsweiten Feiertag erhoben.

1.700 Jahre Schutz des Sonntags: Inmitten der Pandemieerfahrungen unterbreche dieser Umstand das Jubiläum, lasse aber alle innehalten, um den Wert des arbeitsfreien Sonntags zu würdigen. Das schreiben der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron, in ihrer gemeinsamen Erklärung. Wie sehr Menschen eine „Struktur der Zeit“ bräuchten, hätten uns die Erfahrungen der Corona-Pandemie einmal mehr ins Bewusstsein gerufen, heißt es in dem Schreiben, das an diesem Sonntag veröffentlicht wurde.

Die Seele brauche die Unterbrechung des Alltags. Und der Sonntag sei so ein Tag zum Abschalten, im wörtlichen wie übertragenen Sinne. Der Sonntag sei in Artikel 140 des Grundgesetzes als Tag „der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung“ gesetzlich geschützt, hoben die Kirchenvetreter hervor. Für Christinnen und Christen habe aber der Sonntag noch eine weitere herausragende Bedeutung: und zwar als Tag der Auferstehung Jesu Christi. Der sonntägliche Gottesdienst stehe daher im Mittelpunkt des Lebens der Kirche.

Historischer Hintergrund

Die ersten staatlichen Maßnahmen zum Schutz dieses religiös motivierten Feiertags reichen weit zurück: Vor 1.700 Jahren verfügte der römische Kaiser Konstantin I. den dies solis (= Tag der Sonne) zum reichsweiten Feiertag und stellte ihn unter besonderen Schutz. Dieser 3. März 321 gilt als der erste Moment staatlicher Sonntagsschutzgesetzgebung. Auch andere Religionen, wie zum Beispiel der Islam und das Judentum, kennen und feiern wöchentlich wiederkehrende Tage der Ruhe, Besinnung und Feier. Die christliche Tradition eines gemeinsamen, regelmäßig wiederkehrenden Ruhetags entstammt dem Schabbat des Judentums, mit dem die Christen so zentrale Texte wie die Schöpfungsgeschichte und die Zehn Gebote gemeinsam haben.

Ankündigung für nächstes Jahr

In einem Jahr, in dem ebenfalls 1.700 Jahre Judentum in Deutschland gefeiert werde, wollen die drei christlichen Kirchen zusammen mit den Juden in Deutschland daran erinnern, dass neben vielen anderen Werten und Traditionen auch der Tag ohne Arbeit ein Geschenk der jüdisch-christlichen Tradition an alle Menschen sei.

(pm - mg)

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28. Februar 2021, 13:54