Flüchtlingslager auf Lesbos Flüchtlingslager auf Lesbos 

Österreich: Linzer Bischof will Umdenken in Asylpolitik

Der Linzer Bischof Manfred Scheuer fordert ein Umdenken in der österreichischen Flüchtlingspolitik. In der aktuellen Ausgabe der Kirchenzeitung der Diözese Linz stellt sich Scheuer hinter die jüngste Solidaritätsaktion für Menschen auf der Flucht vor dem Linzer Mariendom.

„Ich unterstütze die Aktion, weil ich hoffe, dass es in Europa und Österreich ein Umdenken in der Flüchtlingspolitik gibt", so der Diözesanbischof wörtlich. Symbolaktionen würden zwar sicher nicht alle Probleme lösen, „aber sie geben zu denken". Scheuer würdigte in diesem Zusammenhang auch das Engagement der Pfarren in der Flüchtlingsbetreuung seit 2015.

Bischof Scheuer sagte, es brauche eine Vernetzung und eine Koordination zwischen Bund, Ländern und Gemeinden sowie Hilfsorganisationen und allen anderen, die bei der Integration Verantwortung übernehmen.

#Wochenendefürmoria

Am vergangenen Wochenende haben unter dem Motto #Wochenendefürmoria Engagierte aus Kirche und Zivilgesellschaft gemeinsam mit der Plattform „Solidarität/Seebrücke" auf die dramatische Situation in den Flüchtlingslagern auf Lesbos in Griechenland und im bosnischen Lipa  aufmerksam gemacht. 15 Personen übernachteten dazu in Zelten vor dem Mariendom.

Bereits an den Wochenenden davor hatte es in mehreren österreichischen Städten ähnliche „Wochenenden für Moria" gegeben, darunter in Innsbruck, wo auch Bischof Hermann Glettler seine Unterstützung bekundete. Auch setzen sich immer mehr zivilgesellschaftliche und kirchliche Initiativen setzen für eine Aufnahme von geflüchteten Familien in Österreich ein.

Zuletzt hatten u.a. der Bischofskonferenz-Vorsitzende Franz Lackner, Kardinal Christoph Schönborn und die Katholische Aktion Österreichs entsprechende Forderungen von Hilfsorganisationen zur Aufnahme von Flüchtlingen unterstützt. Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler besuchte im Dezember die Insel Lesbos und machte sich vor Ort ein Bild vom Elend der tausenden Flüchtlinge an einem der „größten humanitären Katastrophenschauplätze Europas", wie er sagte.

(kap – gs)

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27. Januar 2021, 12:03