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Mitglieder der jüdischen Gemeinde bei einer Zeremonie zum 76. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am Internationalen Holocaust-Gedenktag, 27. Januar 2021, im Bundestag Mitglieder der jüdischen Gemeinde bei einer Zeremonie zum 76. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am Internationalen Holocaust-Gedenktag, 27. Januar 2021, im Bundestag 

D: Zentralrat prangert Verunglimpfung von Shoah-Opfern an

Am Holocaust-Gedenktag hat der Zentralrat der Juden in Deutschland eine Verunglimpfung und Instrumentalisierung der Opfer angeprangert. „Als die sowjetischen Soldaten vor 76 Jahren das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreiten, fanden sie Berge von Leichen und deren Überreste vor sowie wenige noch lebende Menschen, die bereits vom Tod gezeichnet waren. Was die Menschen in der Shoah erlitten haben, ist mit nichts zu vergleichen“, erklärte am Mittwoch Zentralratspräsident Josef Schuster in Berlin.

Die jüdische Gemeinschaft sei „entsetzt und fassungslos“ über das Verhalten vieler Menschen seit Beginn der Corona-Pandemie, die sich mit Opfern der Shoah gleichsetzten. „Diese Anmaßung und Respektlosigkeit ist für uns unerträglich“, betonte Schuster. Es sei außerdem „zutiefst besorgniserregend“, wenn Bürger ein großes Misstrauen gegenüber Politikern, demokratischen Institutionen und Medien zeigten und wenn eine „zunehmende Gleichgültigkeit gegenüber rechtsradikalen Positionen“ zu beobachten sei. „Dieser Entwicklung müssen wir mit einem festen Zusammenhalt der Demokraten entgegensteuern.

Wenn Demonstranten nachgebildete gelbe ,Judensterne´ trügen, komme dies einer Relativierung des Holocausts gleich und sei damit volksverhetzend und strafbar, so Schuster. Polizei und Justiz sollten solche Vorfälle konsequenter ahnden. „Wir brauchen diese Signale des Staates auch, um die demokratische Zivilgesellschaft zu stärken. Das sind wir den Opfern der Shoah schuldig.“

(kna – mg)

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27. Januar 2021, 11:19