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Die Pfingstaktion 2020 Die Pfingstaktion 2020 

D: 2,3 Millionen Euro Zuwachs trotz Spendeneinbruch

Die katholische deutsche Osteuropa-Solidaritätsaktion Renovabis hat 2020 knapp 2,3 Millionen Euro mehr an Konto-Direktspenden als 2019 anvertraut bekommen. Zwar waren die Kirchkollekten-Erträge durch weniger Gottesdienstbesucher massiv eingebrochen, doch in jedem Fall gelte es allen Spenderinnen und Spendern sehr für ihre großartige Solidarität zu danken, weil sie trotzdem Mehreinnahmen ermöglichten.

Mario Galgano und Thomas Schumann – Vatikanstadt/Freising

Dieses Geld werde gerade in diesen Krisenzeiten in den Partner-Ländern im Osten Europas, wo man ungleich härter als im Westen unter der Pandemie leide, dringend benötigt, schreibt das deutsche Hilfswerk. Insgesamt flossen 2020 allein 1,1 Millionen Euro Corona-Direkthilfen an Projektpartner in 18 Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas.

Zum Nachhören - was Renovabis-Geschäftsführer Hartl zu den Spenden im 2020 sagt

Renovabis-Hauptgeschäftsführer Pfarrer Christian Hartl sagt im Gespräch mit Radio Vatikan dazu: „Renovabis wird ja oft als die Pfingstaktion der Kirche in Deutschland bezeichnet. Das heißt, dass die große Kollekte an Pfingsten eingesammelt wird. Da hatten wir diesmal aber eine große Einschränkung wegen Corona. Daraus hat sich ergeben, dass wir bei der Pfingstkollekte eine Lücke von 1,4 Millionen Euro haben. Das hat uns natürlich große Sorgen bereitet, wie wir da weiterarbeiten könnten. Die erfreuliche Nachricht ist aber, dass durch Kontospenden sich ein Zuwachs im Bereich von 2,3 Millionen Euro ergeben hat.“

Soforthilfen zur Versorgung von Bedürftigen

Trotz der vielen Probleme und Sorgen im eigenen Land also denken die Spenderinnen und Spender auch an diejenigen, die die Pandemie vor noch viel größere Herausforderungen stelle, so Hartl. Dazu gehörten in den ersten Monaten vor allem Soforthilfen zur Versorgung von Bedürftigen mit Lebensmitteln oder der Kauf von Schutzausrüstungen. „Ein herzliches ‚Vergelt’s Gott‘ allen, die geholfen haben.“ Und Hartl äußert „die dringende Bitte, Renovabis weiter zu unterstützen. Denn die Menschen in Mittel- und Osteuropa brauchen unsere Solidarität auch weiterhin.“

Mit dem Geld werden sinnvolle Projekte konkret unterstützt, so der Hauptgeschäftsführer von Renovabis: „Ein Beispiel ist das ukrainische Kyiv: noch vor dem Ausbruch der Pandemie konnte ich persönlich dort einen Besuch machen. Dort lernte ich die Gemeinschaft von Sant´Egidio kennen. Es war einer der ersten Anträge, die bei uns eingetroffen sind. Und zwar, dass wir die Obdachlosen-Hilfe in der ukrainischen Hauptstadt unterstützen.“

Ukraine, Armenien, Rumänien und Kosovo

Zu den unterstützten Partnern gehörten neben der Obdachlosenhilfe von Sant‘Egidio in der ukrainischen Hauptstadt Kyiv auch die Caritas Armenien und die Caritas Rumänien mit Lebensmittelhilfen für besonders bedürftige Familien. Ein anderer Teil ging an Bischof Dodë Gjergji aus Prizren-Pristina im Kosovo: Letzterer konnte auf diese Weise dringend benötigte Medikamente sowie Desinfektions- und Schutzartikel an die 25 Pfarreien im Land verteilen, nachdem im Frühjahr viele Landsleute wegen des Lockdowns aus ihren Arbeitsorten in Westeuropa zurückgekehrt waren.

Die Unterstützung der Katholikinnen und Katholiken in Deutschland sei also weiterhin notwendig, fügt Hartl an. „Wir müssen ja immer im Auge behalten, dass diese Länder in Osteuropa bei weitem nicht über die medizinische Systeme verfügen, wie das bei uns der Fall ist. Auch eine soziale Absicherung, wie wir das haben, gibt es dort meist nicht.“

Renovabis ist die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken für Menschen in Mittel- und Osteuropa. Das Hilfswerk mit Sitz in Freising unterstützt Projekte zur Erneuerung des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens in den ehemals kommunistischen Ländern.

(vatican news/renovabis)

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20. Januar 2021, 12:02