Suche

Sternsinger folgen dem Stern Sternsinger folgen dem Stern  

Ö: Sternsinger-Segen kommt Corona-bedingt auch per Video

Kinder aus der Pfarre Strasshof haben mit einem Besuch bei Kardinal Christoph Schönborn in Wien zum Wochenbeginn die Sternsingeraktion in Österreich eröffnet.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

Stellvertretend für die vielen „Heiligen Drei Könige" in ganz Österreich segnete der Kardinal am Montag im Wiener Erzbischöflichen Palais die als Caspar, Melchior und Balthasar verkleideten Mädchen und Buben. Die Sternsinger stünden heuer ganz besonders für die anhaltende Solidarität in Österreich auch in schwierigen Zeiten, sagte Kardinal Schönborn bei der Begegnung mit den Königinnen und Königen:

„Sternsingeraktion von der österreichischen Bevölkerung bisher immer hervorragend unterstützt“

„Normalerweise sind mehr als 80.000 Kinder in diesen Tagen in Österreich unterwegs. Sie tun das mit Begeisterung und für ausgesprochen gute Zwecke: Nämlich um Kindern in der ganzen Welt in Notsituationen zu helfen. Diese Solidarität wird von der österreichischen Bevölkerung bisher immer hervorragend unterstützt. Es ist die größte Sammlung, die es in Österreich gibt, die mit den größten Erträgen. Ich hoffe, dass das auch unter den Bedingungen der Corona-Pandemie möglich sein wird.“

Hier im Audio: Kardinal Schönborn und die Jungschar Wien zur Sternsinger-Aktion in Österreich unter Corona-Bedingungen

Der Wiener Erzbischof dankte der Regierung für Ausnahmeregelungen, die das Sternsingen auch während der Pandemie ermöglichen. Spendensammeln dürfen die Sternsinger so unter Einhaltung spezieller Abstands- und Hygieneregeln auch im aktuellen Lockdown.

Spezielles Sternsinger-Hygienekonzept

Die traditionelle Hilfsaktion gilt als unaufschiebbare ehrenamtliche Tätigkeit, die unter die berufliche Tätigkeit im Sinne der Covid-19-Schutzmaßnahmenverordnung fällt. Den Gesundheitsbehörden haben die Verantwortlichen zudem ein mit Experten abgestimmtes Sternsinger-Hygienekonzept vorgelegt, wie die Vorsitzende der Katholischen Jungschar in Wien, Veronika Schippani berichtet:

„Sternsingen Ja, aber sicher“

„Wir haben gesagt: Sternsingen Ja, aber sicher. Es gibt ein ausgearbeitetes Hygienekonzept. Uns ist besonders wichtig, dass nach einem Jahr, das von Unsicherheit, von Einsamkeit geprägt war, auch viel Segen gebracht werden kann. Der Segen des Weihnachtsfestes wird zu den Menschen gebracht – heuer vielleicht anders: Es gibt möglicherweise weniger Hausbesuche, da sich die Kinder an die Hygienemaßnahmen und vorgegebenen gesetzlichen Rahmenbedingungen halten sollen. Aber es gibt die Möglichkeit, den Segen online durch Videobotschaften zu bekommen, der wirkt dann genauso.“

Segensbotschaft per Video und Post

Noch bis zum 6. Januar sammelt die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar für Not leidende Menschen in Entwicklungsländern. Ihre Neujahrswünsche überbringen die Sternsinger Corona-bedingt ohne Gesang und das Betreten von Wohnungen, mit Abstand und Mund-Nasen-Schutz und in manchen Gemeinden ausschließlich per Post. Wer möchte, kann auch Online-Sternsingergrüße an Familie und Freunde schicken, online spenden oder um Spenden für die „Hilfe unter gutem Stern" bitten.

Ob die Sternsinger von Haus zu Haus ziehen oder auf alternative Möglichkeiten für Segen und Spendensammeln umsteigen, entscheidet in ganz Österreich die jeweilige Pfarre. Wo keine Besuche möglich sind, wird die „Sternsingerpost" verteilt, die vielerorts auch einen eigens gestalteten Segensbrief enthält.

Hilfe für eine Million Menschen

Die Spenden an die Sternsinger ermöglichen jährlich rund 500 Hilfsprojekte in 20 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika. Vor einem Jahr sammelten die Kinder österreichweit rund 18,4 Millionen Euro. Die Gelder fließen in Projekte wie etwa zur Unterstützung von Bauernfamilien im Süden Indiens, dem diesjährigen Beispielland der Aktion.

Dort gefährdet der Klimawandel die Lebensgrundlage der Bauern. Extreme Dürrephasen führen zu Missernten und Hunger, Stürme und Starkregen vernichten die Felder. Spenden an die Sternsinger helfen bei der Errichtung kleiner Speichern für Regenwasser oder der Umstellung auf andere Getreidesorten, die besser mit der Trockenheit zurechtkommen.

Die O-Töne für diesen Beitrag stellte das Studio Omega in Wien zur Verfügung.

(kap/studio omega - sst)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

28. Dezember 2020, 15:37