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D: Katholischer Wirtschaftsverband fordert Gottesdienst-Absagen

Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung plädiert für die Absage von Weihnachtsgottesdiensten. „Auch die katholische Kirche muss in diesen Zeiten ihre Position zu den Gottesdiensten am Weihnachtsfest neu überdenken. Solidarität kann nicht an der Kirchentür aufhören“, forderte der Vorsitzende Josef Ridders am Freitag in Essen angesichts zahlreicher Gottesdienstabsagen der evangelischen Gemeinden.

Ridders sagte, ihm sei sehr bewusst, welche hohe Bedeutung sowohl für die Institution Kirche als auch für den einzelnen Gläubigen das Weihnachtsfest und die damit verbundenen Gottesdienste hätten. „Aber wir können nicht ernsthaft als Glaubensgemeinschaft, die auf dem Gebot der Nächstenliebe gründet, in dieser Zeit bewusst Menschen dem Risiko einer Ansteckung aussetzen“, betonte er.

Für ein Aussetzen der Sonntagspflicht

Er tue sich auch schwer damit zu verstehen, warum die Bischöfe zu Zeiten des Lockdowns die Sonntagspflicht zum Gottesdienstbesuch nicht erneut generell aussetzten. „Das wäre für mich ein deutliches und vor allem symbolträchtiges Signal an die Gesellschaft, mit dem man sich solidarisch mit all denjenigen zeige, die in diesen Tagen verantwortungsvoll die Kontakte reduzieren und zuhause bleiben“, sagte der KKV-Bundesvorsitzende. Außerdem könne es gerade viele ältere, kranke und ängstliche Menschen „aus dem Dilemma zwischen Pflichterfüllung auf der einen Seite und den möglichen Gesundheitsrisiken auf der anderen Seite befreien.“

„Mit der Entscheidung der Absage von Weihnachtsgottesdiensten darf nicht jede einzelne Pfarrgemeinde und jeder einzelne Pfarrer allein gelassen werden, sondern es bedarf eines starken gemeinsamen Signals aller Bistümer und Bischöfe“, forderte Ridders.

(kna/pm – mg)

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19. Dezember 2020, 12:58