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Kurienbischof Josef Clemens Kurienbischof Josef Clemens 

Vatikan/Österreich: Bischof Clemens ist Delegat für Stift Klosterneuburg

Der deutsche Kurienbischof Josef Clemens ist zum Päpstlichen Delegaten für das Stift Klosterneuburg bestimmt worden. Der bisherige Propst Bernhard Backovsky war im Mai aus Gesundheitsgründen zurückgetreten.

Als Päpstlicher Delegat besitzt Clemens Befugnisse wie ein Propst und fungiert zudem als gesetzlicher Vertreter des im Jahr 1114 gegründeten Stiftes. Der 73-Jährige arbeitete lange eng mit Kardinal Josef Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI., zusammen. Die Beauftragung von Bischof Clemens mit der Aufsicht erfolgte nach einer apostolische Visitation im Sommer im Augustiner Chorherrenstift, bei der es u.a. um die Aufklärung von Missbrauchsvorwürfen ging. 

Zur Person

Josef Clemens stammt aus Siegen und studierte Theologie am Germanicum in Rom, wo er 1975, in der Kirche des heiligen Ignatius von Loyola, auch die Priesterweihe empfing. Anschließend war er einige Jahre als Vikar in Bielefeld und Dortmund tätig, bevor er zu vertiefenden Studien nach Rom zurückkehrte. Dort promovierte er an der Gregoriana im Fach Moraltheologie mit einer Arbeit zur Menschenrechts-Thematik. Während dieser Zeit holte Kardinal Joseph Ratzinger den Geistlichen an die Kurie. Zwischen 1984 und 2003 war Clemens Privatsekretär des damaligen Präfekten der römischen Glaubenskongregation. Am 17. März 1989 verlieh der heilige Papst Johannes Paul II. ihm den Ehrentitel „Kaplan Seiner Heiligkeit“.

2003 wurde Clemens vom Papst zum Untersekretär der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens berufen. Noch im selben Jahr wurde er zum Titularbischof von Segermes und zum Sekretär des Päpstlichen Rates für die Laien ernannt. Am 6. Januar 2004 spendete ihm Joseph Kardinal Ratzinger im Petersdom die Bischofsweihe. 2005 wurde Clemens zudem in das Präsidenten-Komitee des Familienrates berufen. Im Laienrat war er bis zu dessen Vereinigung mit dem Familienrat im Jahre 2016 tätig; in dieser Funktion konnte er unter anderm fünf Weltjugendtage (2005 Köln, 2008 Sydney, 2011 Madrid, 2013 Rio de Janeiro, 2016 Krakau) und die beiden Kontinentalkongresse des Laienapostolates in Südkorea (Seoul, 2010) und in Kamerun (Yaoundé, 2012) vorbereiten.

Von Papst Franziskus war er in seinen Ämtern bestätigt worden, bevor seine Funktionen in den Päpstlichen Räten für die Laien und die Familie mit der Auflösung dieser Räte 2016 endeten.

Zum Kloster

Der 1485 heiliggesprochene Babenberger Markgraf Leopold III. (um 1075-1136) gründete das Stift Klosterneuburg im Jahr 1114. Der Überlieferung zufolge liegt der Stiftung die Schleierlegende zugrunde: Das Ordenshaus entstand demnach am Ort der Wiederauffindung des verlorenen Schleiers seiner Frau Agnes. 1133 holte er die Augustiner nach Stift Klosterneuburg. Der Sterbetag des Babenbergers, der 15. November 1136, wurde zum Landesfeiertag. Unter der Habsburger-Herrschaft gab es Pläne, das Stift als Kloster und Herrschersitz auszubauen; nach dem Tod Karl VI. 1740 wurde dieses Vorhaben jedoch nicht mehr weiter verfolgt.

(vatican news/kap - cs)

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16. November 2020, 14:30