Kerzen am Tatort in Wien Kerzen am Tatort in Wien 

Österreich: Dialogzentrum verurteilt „abscheuliche Tat“

Das multireligiös besetzte Leitungsgremium des Wiener Internationalen Dialogzentrums KAICIID hat den islamistisch motivierten Terroranschlag in der österreichischen Hauptstadt scharf verurteilt.

„Wir unterstreichen erneut die bedinungslose Achtung und Unantastbarkeit des menschlichen Lebens in allen Glaubensrichtungen, sowie unsere Ablehnung von jeglichem Missbrauch der Religion und des Glaubens zur Rechtfertigung von Gewalt“. Das steht in einer Erklärung des neunköpfigen Gremiums vom Dienstag, dem auch der vatikanische Kurienkardinal Miguel Ayuso angehört.

„Wir sprechen den Familien und allen Angehörigen jener, die von dieser abscheulichen Tat betroffen sind, unser tiefstes Mitgefühl aus“, hielten die dem KAICIID-Direktorium angehörenden Vertreterinnen und Vertreter der großen Weltreligionen Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam und Judentum fest.

„Kreislauf terroristischer Gewalt“

Man sei solidarisch mit Österreich und Wien, das zum Opfer des „Kreislaufs terroristischer Gewalt in Europa“ geworden sei: „Es erfüllt uns alle mit großem Entsetzen, dass diese Art von Gewalt ihren Weg in diese Stadt des Friedens, der Kultur und der Schönheit finden konnte; in diese Stadt, die seit Jahrhunderten als Leuchtturm der Menschlichkeit und Hoffnung gilt.“

„Die zynische Manipulation von Religion verhindern“

Taten wie der Anschlag in Wien „zielen darauf, Angst und Zwietracht zu säen, Differenzen bewusst hervorzuheben sowie etablierte soziale Normen des Zusammenlebens zu zerstören, die auf wechselseitiger Akzeptanz aufbauen“, erklärte das KAICIID-Leitungsgremium: „Wir rufen zur Solidarität auf und vertrauen darauf, dass Österreichs Ruf als tolerantes und inklusives Land den widerwärtigen, verzerrten Motivationen, die hinter diesem Angriff stecken, auch zukünftig standhalten wird.“

Das Zentrum arbeite mit seinen Programmen und Partnerschaften daran, „die zynische Manipulation von Religion bzw. deren Vereinnahmung zum Zwecke der Gewalt und Ausgrenzung zu verhindern“.

(kap – sk)
 

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04. November 2020, 10:25