Bischof Stefan Oster, Passau Bischof Stefan Oster, Passau 

D: Blick auf Trends wichtig für kirchliche Jugendarbeit

Die katholische Kirche in Deutschland sieht große Herausforderungen für ihre Jugendarbeit. Um zukunftsfähig zu werden, brauche es weiterhin einen aufmerksamen Blick auf die Zielgruppen und die Sicherstellung von Ressourcen für Jugendarbeit unter sich verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, teilte die Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag in Bonn mit.


Beziehungen zu und Begegnungen mit jungen Menschen seien dabei der Schlüssel, sagte Jugendbischof Stefan Oster beim Forum Jugendpastoral, das am Dienstag und Mittwoch digital stattgefunden hatte.


Jugendpastoral müsse sich mit Trends auseinandersetzen, um zukunftsfähig zu bleiben, betonte Björn Szymanowski, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für angewandte Pastoralforschung Bochum (ZAP). „Denn mit den Routinen von gestern kommt man morgen nicht mehr weiter“, sagte er.


Kirche als Weg und Stil

Nach Ansicht von Katharina Karl von der katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und Matthias Sellmann (ZAP) gilt es, von den Jüngeren zu lernen, in welchen Zusammenhängen Christsein sich heute bewähren muss. Sie regten dazu an, Kirche nicht primär als Ort und Raum zu verstehen, sondern sie gemeinsam mit jungen Menschen als Weg und Stil zu entdecken.


Die Leiterin der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj), Bianka Mohr, unterstrich, dass auch in einer sich wandelnden Gesellschaft Jugendpastoral Angebote machen könne, mit der sie Jugendliche erreicht. Dies könnte beispielsweise in den Jugendkirchen, der offenen Kinder- und Jugendarbeit, den Freiwilligendiensten, den Jugendverbänden, Ministrantengruppen und der Politischen Bildung geschehen. „Zu uns finden junge Katholikinnen und Katholiken ebenso wie Jugendliche, die wenige oder keine Anknüpfungspunkte zur Kirche und zum Glauben haben“, so Mohr.


Zweitägiges Forum

Beim zweitägigen Forum Jugendpastoral, zu dem die Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz eingeladen hatte, trafen sich rund 150 Teilnehmer in einer digitalen Konferenz, um gemeinsam Ideen zur Weiterentwicklung von Jugendpastoral zu erarbeiten. In seinem Eröffnungsvortrag berichtete der Vorsitzender der Jugendkommission, der Passauer Bischof Oster, von seinen Eindrücken der Jugendsynode 2018 in Rom. Diese habe herausgestellt, dass Kirche nicht nur für junge Menschen da sein sollte, sondern eine Kirche mit jungen Menschen sei.


(pm/kna – pr)
 

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05. November 2020, 15:53