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Allerheiligen und Allerseelen fühern traditionell viele Familien zu gemeinsamen Friedhofsbesuchen zusammen Allerheiligen und Allerseelen fühern traditionell viele Familien zu gemeinsamen Friedhofsbesuchen zusammen 

Österreich: Keine Familientreffen an Allerheiligen

Wegen der stark steigenden Corona-Infektionen sollen in diesem Jahr zu Allerheiligen und Allerseelen keine gemeinsamen Friedhofsfeiern stattfinden. Das hat die Österreichische Bischofskonferenz in einer am Donnerstag veröffentlichten Regelung festgelegt. Die Bischöfe reagieren damit auf ein Ersuchen der Bundesregierung im Blick auf die stark gestiegenen Corona-Infektionen. Sie halten fest, dass das Totengedenken diesmal nicht in gewohnter Weise möglich ist.

Bundeskanzler Sebastian Kurz und Kultusministerin Susanne Raab fordern die Bevölkerung auf, Familientreffen zu Allerheiligen und Allerseelen in diesem Jahr ausfallen zu lassen. „Wir sind in Österreich in einer sehr ernsten Lage, was die Ausbreitung des Corona-Virus betrifft. Jetzt geht es darum, dass wir mit konsequenten Maßnahmen diese Entwicklung bremsen. Deshalb appellieren wir an die Eigenverantwortung der österreichischen Bevölkerung, heuer am Allerheiligen- und Allerseelen-Wochenende auf Familientreffen und den gemeinschaftlichen Besuch der Friedhöfe und Gräber zu verzichten“, betonten Kurz und Raab am Donnerstag.

Diesem Appell schließt sich die Bischofskonferenz an. Zwar sei das gemeinsame Gebet für die Toten überaus wichtig, und man bedauere sehr, dass sich die Situation in den vergangenen Wochen derart zugespitzt habe, so Erzbischof Franz Lackner. Doch als katholische Kirche wolle man „wie bisher verantwortungsvoll mit der schwierigen Situation umgehen“ und „daher dem Ersuchen der Regierung und der Landeshauptleute nachkommen, dass das christliche Totengedenken heuer nur im kleinsten Rahmen stattfinden soll“, betonte der Vorsitzende der Bischofskonferenz gegenüber Kathpress. Die Bischöfe hatten am Donnerstag ein entsprechendes Rundschreiben an die Pfarrgemeinden verschickt, dem zufolge wegen der stark steigenden Corona-Infektionen in diesem Jahr zu Allerheiligen und Allerseelen keine gemeinsamen Friedhofsfeiern stattfinden sollten. 

Erzbischof Lackner
Erzbischof Lackner

Ein großes Opfer

Kurz und Raab äußerten großes Verständnis dafür, dass gerade Allerheiligen und Allerseelen wichtige Feste seien und den Menschen momentan große Opfer abverlangt würden: Vor allem an diesen Tagen werde der Verstorbenen gedacht, und Familien rückten noch enger als sonst zusammen. Gerade in diesem Jahr habe das Allerheiligen- und Allerseelenwochenende für jene eine besondere Bedeutung, die sich bei Todesfällen während der ersten Corona-Welle nicht bei Angehörigen oder Freunden verabschieden konnten.

Doch alle in Österreich könnten durch Ihren Verzicht auf ein Familientreffen, „auch wenn das schwerfällt“, einen Beitrag für das Land und die Menschen leisten, so Bundeskanzler Kurz. „Die nächsten Monate werden ein rot-weiß-roter Kraftakt werden, schlicht und ergreifend, weil wir alle in Österreich und in Europa schon Corona-müde sind. Ich bitte die Bevölkerung trotzdem, durchzuhalten“.

(kap - cs)

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23. Oktober 2020, 11:20