Die Nacht der Tausend Lichter (c) Vanessa Rachlé Die Nacht der Tausend Lichter (c) Vanessa Rachlé 

Allerheiligen: „Nacht der 1000 Lichter strahlt aus und lädt ein"

An diesem Samstagabend ist es in Österreich wieder so weit: Kirchen, Kapellen oder besondere Orte werden durch tausende von Kerzen in eine besondere Atmosphäre getaucht. „Die Nacht der 1000 Lichter“ ist eine pastorale Initiative der Katholischen Jugend und bietet jungen und älteren Gläubigen am Vorabend von Allerheiligen einen meditativen Raum, um ruhig zu werden, nachzudenken oder zu beten.

Am Vorabend des Hochfestes Allerheiligen geht es bei dem pastoralen Angebot darum, „auf das Heilige zu verweisen“, sagt Roman Sillaber, Leiter der Katholischen Jugend der Diözese Innsbruck, im Interview mit Radio Vatikan – und zwar „nicht nur auf bekannte Heilige, die ja jedes Land und jede Kirche feiert, sondern auf Alltagsheilige. Wir wollen darauf verweisen, dass in jedem Menschen etwas Heiliges steckt. Und die lichtvolle, stimmungsvolle und ruhige Atmosphäre soll dazu einladen, zu entdecken, dass eben das Heilige in vielen Menschen um mich herum zu finden ist, aber vor allem auch in mir selbst.“

Initiative geht von Jugendlichen aus

Wichtig sei bei der „Nacht der 1000 Lichter“, dass die Initiative bei den Jugendlichen beginnt und ihre Planung, Vorbereitung und Durchführung komplett bei ihnen liegt, betont Sillaber. Erst die Kirche schmücken und bei Kerzenschein gemeinsam beten und danach zur Halloween-Party – für viele Jugendliche sei das kein Widerspruch. Bei der Aktion könne man jedes Jahr auf breite Unterstützung zählen, auch kirchenferne Jugendliche näherten sich der stimmungsvoll-kreativen Lichtgestaltung in und um die Kirchen gerne an.

„Dadurch, dass die Initiative mittlerweile doch eine gewissen Bekanntheit erreicht hat, gibt es das Interesse, sich das einfach mal anzuschauen - gerade rund um Kirchen und Kapellen, wo es so was wie eine ,Laufkundschaft‘ gibt. Die kommt zufällig vorbei, sieht – wow – ein Riesenlabyrinth aus Kerzen – was ist da los? – und offene Kirchentüren, wo diese besondere Atmosphäre herrscht… Das ist spürbar, strahlt aus und lädt Menschen ein.“

Sehnsucht nach Heil-Sein und Trost

Manche Pfarreien kreierten in den letzten Jahren im Rahmen der Initiative Labyrinthe aus Kerzenschein oder boten Live-Musik an. Aufgrund der Corona-Pandemie gibt es in diesem Jahr bei der „Nacht der 1000 Lichter“ aber eher schmale Events, berichtet Sillaber. Auch sei es den Organisatoren ein großes Anliegen, Gesundheitsschutz zu gewähren und alle Präventionsmaßnahmen umzusetzen. Gerade in der Krisenzeit sei es für viele Jugendliche ein Bedürfnis, mit Gott zu sprechen und sich mit Heiligkeit auseinanderzusetzen. Das sei so eine Sehnsucht nach Ganzheit und Trost – nach „Heil-Sein“, wie Sillaber formuliert.

Ähnlich beschreibt den Sinn der „Nacht der 1000 Lichter“ der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler: „Es ist ein Abend, um einzutauchen in diese lichtvolle Realität, dass wir als Menschen verbunden sind - und auch mit denen, die schon bei Gott sind. Und bei Gott sein heißt, in diesem ganz wunderbaren Licht sei,n wo es für jeden Menschen dann auch Tröstung gibt.“

Initiative strahlt aus

Erstmals wurde die Initiative, die sich an der Lichtfeier der Ökumenischen Gemeinschaft von Taize inspiriert, im Jahr 2005 in ganz Tirol durchgeführt. In der Zwischenzeit hat sie sich auch in anderen Teilen Österreichs etabliert und strahlte bis nach Bozen-Brixen aus. 129 kirchliche Orte haben das Format aufgenommen, allein in diesem Jahr gibt es über 140 Einzelveranstaltungen, darunter in der Wiener Kirche St. Michael, dem Linzer Mariendom oder dem Innsbrucker St. Jakob Dom.

(vatican news/nacht der 1000 lichter/kap – pr)
 

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30. Oktober 2020, 09:00