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Blatt mit der Aufschrift „religiöse Diskriminierung“ Blatt mit der Aufschrift „religiöse Diskriminierung“ 

Schweiz: Bei Gewalt gegen religiöse Minderheiten nicht schweigen

Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA-RES) hat mehr Einsatz zum Schutz von Religionsgemeinschaften und religiösen Minderheiten gefordert. Angesichts „zunehmender Intoleranz und Gewalt“ in vielen Ländern dürfe nicht geschwiegen werden, so der Aufruf der SEA.

Die Schweizerische Evangelische Allianz äußerte sich in einer Pressemitteilung (Freitag) zum Internationalen Gedenktag für Opfer von Gewalt wegen ihrer Religion oder ihres Glaubens. Dieser wird am 22. August begangen.

Die Verfolgung von Menschen und Gruppen aufgrund ihres Glaubens habe in den letzten Jahren weltweit stark zugenommen und sei „alarmierend“, heißt es in der Aussendung. Zum Beispiel in Indien, wo sich die Bedingungen der Religionsfreiheit verschlechtert haben und religiöse Minderheiten zunehmend angegriffen werden.

Gebetsaufruf

Aus anderen Ländern sind ähnliche Fälle bekannt: Die Schweizerische Evangelische Allianz erinnert etwa an Algerien, Kuba und Pakistan und bittet um Gebete - etwa anlässlich des jährlichen Sonntags der Verfolgten Kirche. Die Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit lädt dazu ein, am 8. und 15. November für die Religionsfreiheit in besonders kritischen Gebieten zu beten.

Beispiel Indien

Die Evangelische Allianz Indien berichtet, dort sei ein 14-Jähriger gesteinigt worden und sein Körper zerstückelt, weil er und seine Familie Christen geworden waren. Die nationale Regierung lasse zu, dass Gewalt gegen Minderheiten und beispielsweise die Beschädigung ihrer Gebäude ungestraft weitergingen. Mehr noch: Sie beteilige sich auch an Hassreden und Aufstachelung zur Gewalt. Dies verstärke ein „Klima der Angst“ unter den nicht-hinduistischen Gemeinschaften, vor allem Muslimen und Christen.

Corona-Virus verstärkt Gewalt

Während des Corona-Lockdowns gab es kaum mediale Berichterstattung; viele indische Dörfer waren abgeriegelt. Täter fühlten sich frei, schwere Gewalttaten gegen religiöse Minderheiten zu begehen. Oft wurden diese weder gemeldet noch geahndet. So wurden von der Evangelischen Allianz in Indien in der ersten Hälfte dieses Jahres 135 Fälle von Lynchjustiz, Ausgrenzung von Gemeinschaften und Störungen von Gottesdiensten und anderen religiösen Anlässen registriert.

Politisch aktiv werden

Linus Pfister, Präsident der Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit der Schweizerischen Evangelischen Allianz: „Menschenverachtende Gewalt im Namen des Hinduismus – wo bleibt die klare Schweizer Ermahnung von Präsident Modi, der Verantwortung seines Amtes nachzukommen?“

Zum Gedenktag

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den 22. August als „Internationalen Tag zum Gedenken an die Opfer von Gewalt aufgrund von Religion oder Glauben“ gemacht. Erstmals wurde er 2019 begangen. Der Gedenktag soll den Schutz der Menschenrechte von Angehörigen religiöser Minderheiten fördern, einschließlich ihres Rechts, ihre Religion oder Weltanschauung frei auszuüben.

(pm - sst)

 

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21. August 2020, 13:07