Immer seltener in Deutschland: Priesterweihe Immer seltener in Deutschland: Priesterweihe 

D: 2020 nur 57 katholische Priesterweihen

Laut einer Umfrage der „Augsburger Allgemeinen“ von diesem Freitag bleibt die Zahl der katholischen Priesterweihen in Deutschland auch 2020 niedrig. Demnach sind in den 27 Bistümern bundesweit insgesamt 57 Weihen angesetzt, wobei neue Ordenspriester nicht mitgezählt werden. Das wäre der zweitniedrigste Wert in der Geschichte nach nur 55 Weihen im Vorjahr.

In den letzten 20 Jahren sei die Zahl damit um mehr als 60 Prozent gesunken; im Jahr 2000 gab es noch 154 Weihen, insgesamt mehr als 100 waren es letztmals 2007. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) nannte die Entwicklung alarmierend. „Im vergangenen Jahr kam auf elf ausscheidende Priester eine Neuweihe - wenn man das weiter rechnet, sieht man, in welche Katastrophe das münden wird“, so ZdK-Präsident Thomas Sternberg: „Wir bräuchten 200 oder 300 Priesterneuweihen jedes Jahr - doch davon sind wir ganz weit entfernt.“

Der Vorsitzende des höchsten repräsentativen Gremiums des deutschen Laien-Katholizismus fordert daher, die Zugangsbedingungen zu ändern und das Priesteramt auch für Frauen und verheiratete Männer, sogenannte Viri probati, zu öffnen: „Wir brauchen viri probati, wir brauchen auf Dauer auch das Frauenpriestertum und der Beruf selbst muss wieder attraktiver werden.“

Bis Ende Juni fanden der Zeitung zufolge bundesweit erst 25 Weihen von Weltpriestern statt, nachdem viele wegen der Corona-Pandemie verschoben wurden. So wurde im Bistum Würzburg etwa die einzige Neuweihe eines Priesters in den Oktober gelegt. Andere (Erz-)Bistümer - darunter Freiburg, Fulda, Mainz, Paderborn und Osnabrück - planten ebenfalls mit Terminen im Herbst. Voraussichtlich gar keine Priesterweihe wird es der Umfrage zufolge in diesem Jahr in den Bistümern Aachen, Erfurt, Görlitz und Hildesheim geben.

(kna - mg)

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10. Juli 2020, 11:12