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D/Philippinen: Unterstützung für verfolgte Benediktinerin

Regierungskritiker werden in den Philippinen offiziell als Terroristen „markiert“. Von da an müssen sie um ihr Leben fürchten. So auch Schwester Mary John. Deshalb hat missio Aachen eine Petition für sie gestartet. Unsere Kollegen vom Kölner Domradio haben mit Johannes Seibel von missio darüber gesprochen.

Schwester Mary John steht auf der inoffiziellen Terrorliste der philippinischen Regierung. Das bedeutet also Lebensgefahr für die Benediktinerin, die sich auf den Philippinen für Menschenrechte einsetzt. missio Aachen hat einen Aufruf an Bundesaußenminister Heiko Maas gestartet, mit der Bitte, die deutsche Regierung solle jetzt Hilfe anbieten. Johannes Seibel ist Pressesprecher von missio und kann mehr über diesen Fall sagen: Rodrigo Duterte, der Präsident der Philippinen, sei ja bekannt für seinen autoritären Regierungsstil, auch Menschenrechte scheinen ihm ziemlich egal zu sein. Darunter falle auch die Praxis, Regierungskritiker so zu markieren, mit dem Vorwurf des Terrorismus oder der Zugehörigkeit zu einer kommunistischen Partei. Diese Vorwürfe würden über offizielle Regierungsstellen verbreitet, „manchmal auch von regierungsnahen Journalisten“, so der Sprecher.

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Als Terrorist oder Kommunist gebrandmarkt zu sein, hieße, dass dann paramilitärische Gruppen oder andere Kommandos dies als Aufforderung verstünden, diese Person einzuschüchtern oder gar zu töten. In den vergangenen  Monaten und vor allem im vergangenen Jahr seien auf  diese Weise „schon viele katholische Priester ums Leben gekommen, weil katholische Ordensangehörige und Priester, aber auch aktive Laien oft auch gegen die Regierung Stellung“ bezogen hätten. Viele hätten auch nur Regierungsentscheidungen kritisiert. Schwester Mary John habe beispielsweise immer wieder Menschenrechtsverletzungen angeprangert und so sei sie „in dieses Fadenkreuz der Regierung geraten“. Der Hintergrund sei ein neues Anti-Terror-Gesetz, das Anfang Juni verabschiedet wurde. „Dieses Antiterrorgesetz weitet wesentlich die Definition dessen aus, was als Terrorismus bezeichnet wird und es weitet auch die Möglichkeiten aus, dass Sicherheitskräfte jeweils die Verdächtigen beobachten oder Verdächtige inhaftieren dürfen“, erläutert Seibel. Und gegen dieses Gesetz habe sich Widerstand aus der katholischen Kirche geregt. Nachdem der Bischof von Manila  und die Benediktinerin eine Erklärung unterschrieben haben, die das Gesetz kritisiert, habe eine Beamtin das Informationsministerium auf der Facebook-Seite als "Terroristen" bezeichnet. „Und das ist der Hintergrund, warum Schwester Mary John ins Visier der Regierung geriet“, fügt Seibel an. Es sei nun wichtig, „dass wir unbedingt darüber informieren und Solidarität mit Schwester Mary John organisieren sollten“, erläutert er weiter. Über www.missio-hilft.de kann sich jeder an der Solidaritätsaktion beteiligen.

(domradio – mg)

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07. Juli 2020, 11:39