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Im Bistum sind - oder waren - einschneidende Reformen angedacht Im Bistum sind - oder waren - einschneidende Reformen angedacht 

D: Trierer Bischof muss geplante Diözesanreform überarbeiten

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann muss die geplante Diözesanreform nach Gesprächen im Vatikan ändern. Die römischen Behörden kritisierten an der neuen Pfarrstruktur vor allem die Rolle des Pfarrers als Teil eines Leitungsteams mit Laien und die Stellung der anderen Priester, wie die deutsche Diözese am Dienstag mitteilte.

Bedenken hätten die Gesprächspartner im Vatikan auch zur geplanten Größe und dem Aufbau der Pfarreien geäußert. Ackermann will nun mit der Trierer Diözesanleitung das Gesetz für die Neugliederung der Pfarren ändern, so die Mitteilung. Dabei gelte es, zugleich den Einwänden aus Rom und der ursprünglichen Zielsetzung der Reform gerecht zu werden. Die Reform habe Modellcharakter, andere Diözesen auch außerhalb des deutschsprachigen Raums stünden vor ähnlichen Veränderungsprozessen, so die Diözese. Die weiteren Schritte sollen eng mit Rom abgestimmt werden.

Die Reform zielt auf neue Strukturen und inhaltliche Schwerpunkte von Seelsorge und Kirche. Die Diözese Trier gliedert sich in knapp 900 teils sehr kleine Pfarren. Eine Diözesansynode hatte 2016 empfohlen, „weite pastorale Räume" zu schaffen. Geplant war, die Gemeinden zu 35 Großpfarren zusammenzulegen, die von einem Team aus je einem Pfarrer und zwei Laien geleitet werden sollen. Die übrigen Priester sollten in der angedachten Struktur keine Leitungsfunktion haben.


Beschwerden von Priestern und Laien


Nach Beschwerden einer Priestergruppe und mehrerer katholischer Gläubiger aus der Diözese hatte der Vatikan die Umsetzung der Reform im November ausgesetzt und eine Prüfung angeordnet. Ackermann war am Freitag im Vatikan vorstellig geworden. Seine Reformpläne stellte er dem Präfekten der Kleruskongregation, Kardinal Beniamino Stella, sowie dem Präsidenten des Päpstlichens Rats für die Interpretation der Gesetzestexte, Erzbischof Filippo Iannone, vor. Dabei ging Ackermann auf die Herausforderungen in seiner Diözese ein, etwa eine abnehmende Bindung der Katholiken an die Kirche, sinkende finanzielle Möglichkeiten sowie Priestermangel.

 

(kna – gs)

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09. Juni 2020, 18:40