Luzern Luzern 

Schweiz: Caritas Luzern muss Angebote und Stellen streichen

Die Pandemie hat die finanzielle Lage des katholischen Hilfswerkes verschärft. Nun kommt es zu Kündigungen und einer Reduktion des Angebotes.

Das Werkatelier, ein Projekt zugunsten von Stellensuchenden, wird per Ende Jahr aufgehoben. Caritas Luzern setzt auch das Projekt „Alter–Migration–Vulnerabilität“, eine Freiwilligengruppe im Strafvollzug sowie einen Lese- und Schreibdienst nicht fort.

Inhaltliche Fokussierung wichtig

„Die Streichungen von teils langjährigen Projekten und Angeboten tun uns weh“, sagt Doris Nienhaus, Co-Geschäftsleiterin ad interim und Leiterin Soziale Integration. Caritas Luzern habe bei den Entscheiden darauf geachtet, dass für die Betroffenen alternative Angebote bestehen. Eine inhaltliche Fokussierung hält Nienhaus gleichwohl für wichtig. „Als NGO bewegen wir uns in einem sehr volatilen Umfeld. Wir müssen beweglich bleiben.“ Als weitere Maßnahme schließt Caritas Luzern den Caritas-Markt Sursee per Ende Juli 2020. Wie sich gezeigt habe, befinde sich der kleinste der 21 Märkte in einem Gebiet, welches in Bezug auf die Bevölkerungsstruktur eher untypisch sei.

Weniger Umsatz in der Corona-Krise

In eine finanziell schwierige Lage war die Caritas Luzern ab 2016 gekommen, nachdem der Kanton der Organisation zunächst den Auftrag zur Betreuung von Asylsuchenden, dann auch den Flüchtlingsauftrag entzogen hatte.

Im vergangenen Herbst habe man mit einer Analyse begonnen, wie man die Ausgaben begrenzen könne, heißt es in einer Mitteilung von Caritas Luzern. Jüngst habe die Corona-Krise die finanzielle Lage zusätzlich verschärft: Die Caritas Luzern erlitt Umsatzeinbussen unter anderem in den Läden, den Bildungsangeboten und im Dolmetscherdienst.

Wegen der Schutzmaßnahmen musste die Organisation nach eigenen Angaben auf die Arbeitskraft von Freiwilligen und Teilnehmenden in den Betrieben und Caritas Märkten verzichten. Stattdessen kamen zusätzliche Mitarbeitende zum Einsatz. Fünf Kündigungen und acht Änderungskündigungen bei aktuell rund 170 Beschäftigten. Caritas Luzern hat sich laut Nienhaus freiwillig für einen Sozialplan entschieden. Zu den Sparmaßnahmen gehört weiter die Zusammenlegung von Büros. Weiter wird die Geschäftsleitung von aktuell vier auf drei Personen verkleinert.

(kath.ch - mg)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

27. Juni 2020, 12:06